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Kopf der Woche: Volker Kronseder

Zur bislang letzten Drinktec 2017 in München kam der Mega-Konzern Krones in der wie immer eigens für ihn gebuchten Halle B6 aus dem Jubeln gar nicht mehr raus. Die Auftragsbücher waren voll, spektakuläre Neuentwicklungen wie der Turbo-Abfüller Dynafill schoben Krones ins Rampenlicht und die Exportmärkte boomten. Urgestein Volker Kronseder, ein Jahr zuvor an die Spitze des AR bei Krones gewechselt, sang als Chef des Fachbeirats der Drinktec ein Loblied auf die PET-Flaschen. Bei gleicher Stabilität seien die Bottles "inzwischen wahre Leichtgewichte, die sich gut recyceln lassen. Der Werbebegriff 'unkaputtbar' stimmt hier genau genommen nicht mehr. Schon der Rücknahmeautomat schreddert die Flasche geräuschvoll."

Ferne Märkte, PET, Aufbruch: alles, woran es bei Krones zuletzt fehlte, nicht nur wegen Corona. Der Konzern aus Neutraubling, der in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Zukäufe fett, aber auch unflexibel geworden ist, muss abspecken. Das Glasrevival als Folge von Plastik-Bashing und EU-Vorschriften hat den schönen PET-Produktmix durcheinandergewirbelt, Corona hat Investoren rund um den Globus verschreckt. 2020 machte der Konzern einen Verlust von knapp 80 Mio Euro, nach schon 2019 nicht so rosigen Zahlen. Im Aufsichtsrat (Seit´ an Seit´ mit Großaktionärin Petra Schadeberg) muss Kronseder wieder mal die Transformation beschwören; es ist nicht das erste Mal.

Womöglich tut dem Dickschiff Krones die aktuelle Schwächphase der internationalen Märkte auch gut; sie zwingt ihn zum Wandel. Und womöglich gab es dieser Tage einige wohlfeile Stoßseufzer, dass die Drinktec 2021 rechtzeitig genug abgeblasen wurde, bevor viel Geld verbrannt würde. Volker Kronseder, 67, der schon viel erlebt hat und in der Welt der Technokraten als einer der wenigen bodenständig gebliebenen, großzügigen Manager gilt, ließ dazu verlauten, er "begrüße es sehr, dass die Messe München dem einhelligen Wunsch des Experten-Gremiums gefolgt ist. Je frühzeitiger wir diese Entscheidung treffen, desto weniger Kosten und umso mehr Planungssicherheit entstehen bei den Kunden. Für 2022 erwarten wir erheblich stabilere und bessere Rahmenbedingungen.“