Zur Abwechslung mal einer, der auch noch Deutsch konnte: Als Till Hedrich zu Beginn des Jahres als AB Inbevs neunter Deutschland-Chef in elf Jahren den Thron bestieg, waren die Sympathien ähnlich hoch wie die Erwartungen. Sein Vorgänger im Amt, Steve McAllister, hatte Hedrich ein Minus von 180.000 hl (-3 %) gegenüber Vorjahr hinterlassen und damit 100.000 hl unter Plan. Er durfte seinen Traumjob von AB Inbev in UK und Irland antreten, Hedrich herrschte, nachdem die Business Units neu definiert waren und Italien und Spanien in die Region Südwest wanderten, über Deutschland, die Schweiz und Österreich.
Bevor Hedrich an die Spitze des 2014 noch 7.064 Mio hl großen Deutschland-Arms von AB Inbev aufrückte, hatte er Sportmarketing in Bayreuth studiert, dann stellte ihn der damalige Spaten-Vorstand Dr. Edgar Wangen im Jahr 1996 ein. Unter Exportchef Robert Schraml (heute Stiegl-Gf) betreute Hedrich den US-Markt. Später kam Interbrew, und Hedrich kletterte flugs die Konzernsprossen hinauf. Er betreute das Lizenzgeschäft und Märkte, in denen Interbrew und später AB Inbev nicht mit eigenen Töchtern vertreten war. Am 1. Januar 2015 landet der 44-Jährige, der all die Jahre im bayerischen Voralpenland wohnen blieb, auf dem Chefsessel in Bremen.
Am 30. April 2015 war Till Hedrich in einen Verkehrsunfall verwickelt. Vier Wochen später warf ihn AB Inbev fristlos raus. Die erst intern, dann auch extern kommunizierte Begründung gleicht einer Hinrichtung (mehr dazu im aktuellen INSIDE-Magazin Nr. 728).
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