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Kopf der Woche: Sebastian Priller

Die Pfanddebatte ist zurück: 1,50 Euro pro Kasten sind Irrsinn, sagt Sebastian Priller von der Augsburger Brauerei Riegele. Nicht der erste Vorstoß: 2019 hatten die Privaten Brauer in Bayern bereits zur Pfandattacke geblasen (INSIDE 832). 40 Brauereien kündigten an, in Eigenregie auf sechs Euro pro leerer Kiste zu gehen. Gesagt - nicht getan. Nur ganz wenige zogen bisher eine Pfanderhöhung wirklich durch.

Priller hat heute, noch mehr als damals, starke Argumente auf seiner Seite: 1,50 Euro Pfand bei einem Wiederbeschaffungswert der Kästen von mittlerweile acht Euro wirken absurd. Der reine Materialwert von rund 1,30 Euro macht es reichlich unattraktiv, einzelne Kästen quer durch Deutschland zu transportieren. Sie landen teilweise im Schredder - was illegal ist. Aber Realität, wie mehrere INSIDER bestätigen.

Und dennoch: Die Vorzeichen stehen damals wie heute schlecht. Die Politik wird sich wohl weiter raushalten. Das zumindest bekräftigte das Bundesumweltministerium nach einem Schreiben Prillers, indem er eine gesetzliche Regelung einforderte. Die großen Brauer lassen auch bereits durchblicken, dass sie kein großes Interesse an einer womöglich mit Verlusten verbundenen Umstellung haben. Der Handel fordert eine praktikable Lösung von der Branche - und wird sie wohl so schnell nicht bekommen.

Vermutlich passiert also ein weiteres Mal nichts. Neben steigenden Produktionspreisen und einem auslaufenden Energievertrag wollte Priller wenIgstens eine Kuh vom Eis holen. Das wird ihm vermutlich nicht gelingen. Aber immerhin können wir uns für 2025 schon mal ein Thema vormerken: Sollte man nicht endlich mal das Kastenpfand erhöhen? Wie das wohl ausgehen wird...wahrscheinlich ist es sogar dem ambitionierten, aber durchaus realistischen Sebastian Priller selbst klar.