Knall auf Fall hat Pia Kollmar, die Chefin der gesamt noch rund 8 Mio hl großen Oettinger Brauerei-Gruppe, diese Woche den Standort Gotha beerdigt - zumindest Produktion und Logistik, was die Frage aufwirft, was dann noch übrigbleibt. 200 Menschen verlieren voraussichtlich ihren Job, für ein paar andere könnte es weitergehen. Die Gewerkschaft NGG will ein Gegenkonzept vorlegen, die Braugruppe ihrerseits will den Standort angeblich mit administrativen Aufgaben erhalten.
Im Osten der Republik bekam Oettinger zuletzt immer weniger Zugriff; Mehrweg- und Dosenanlagen waren nicht mehr ausgelastet, ein Horror für die auf Skaleneffekte getrimmten Controller. Nun zog Pia Kollmar die Reißleine. Auch in Braunschweig sollen einige Stellen wegfallen. Die 2021 auf unter 4 Mio hl Marke geschrumpfte Gruppe erodiert und muss Kosten sparen. Unter Rentabilitätsgesichtspunkten ist die Stilllegung der Anlagen in Gotha ein logischer Schritt. Für die Bedeutung der Marke in den Neuen Bundesländern ist es ein Abgesang.