"Monsieur le Consolideur" (INSIDE 906) macht Ernst. Vor zwei Jahren hatte der Vorstandschef des französischen Mineralwasser-Multis Alma S.A. Deutschland als Expansionsziel ausgelobt, nun lässt Luc Baeyens Taten folgen. Vor einm Jahr verleibte sich Alma über die deutsche Tochter Roxane die Rhönsprudel-Gruppe mitsamt Inhaber ChristianSchindel ein (der seither an der Spitz der Roxane steht), anschließend wurde in Jessen/Sachsen-Anhalt dire frühere Troy Aqua übernommen, um dort ein neues Werk für Handelsmarken-Kunden (vor allem Edeka) hochzuziehen. Jetzt greift der 60-jährige Baeyens nach dem nächsten deutschen Brunnen. Was INSIDER schon vor Wochen wussten (Ausgabe 926) wurde Anfang dieser Woche mit der Anmeldung beim Kartellamt offiziell. Der 200 Mio Liter große Förstina-Brunnen, direkt neben Rhönsprudel gelegen, soll Teil der deutschen Alma werden.
Deutschlands Brunnenmanager schwanken zwischen Skepsis und Bewunderung. Baeyens, ein gebürtiger Belgier, kam 1994 zu Sources Alma und trat später in die Fußstapfen von Alma-Patriarch Pierre Papillaud. Heute steht Alma für 47 Standorte in UK, Spanien, Italien, Luxemburg, USA und (bald) fünf Standorte in Deutschland. Kurz vor dem Förstina-Deal ist Baeyens zuhause in Frankreich ein anderer Coup geglückt. Nach zweijähriger Testphase wird die Alma-Hauptmarke Cristaline in den französischen Lidl-Outlets gelistet.