Klaus Gehrig, 67, oberster Herrscher der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland, 80 Mrd. Euro Umsatz), spielt eine Schlüsselrolle in der deutschen Foodbranche. Welche, ist für Wettbewerber und Markenartikler glasklar: Die des Bösewichts. Bis 2020 will Gehrig den Konzern auf 100 Mrd Euro Umsatz hochpeitschen, stets mit Blick auf den inzwischen überholten Erzrivalen Aldi. Aldis Markenttacke in Deutschland wird deshalb mit höchster Vergeltung bestraft.
Ob Lenor, Wrigley’s, Funny-Frisch, o.b.-Tampons, ob Coca-Cola, Red Bull oder jetzt Hohes C. Wer für Aldi die Schleuse öffnet, wie aktuell auch Saftmarktführer Eckes-Granini, schiebt seine Marke mitten hinein in das Zentrum eines weltweiten Kriegs zweier Milliardenkonzerne. Ohne Umschweife drohte Gehrig das Gemetzel schon vor einigen Wochen an. In mehreren Interviews ließ er wissen: „Das ist eine Spirale (…) Wir werden sehen, wer den längeren Atem hat. Für Markenartikler ist ein solcher Preiskampf natürlich unschön, aber wir müssen da unsere Interessen wahren."
Dass als Kollateralschäden in Deutschland jahrzehntealte Markenwerte verloren gehen oder ganzen Kategorien die Wertschöpfung wegbröselt, spielt für die Kriegsherren keine Rolle.
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