Ausgleich für Fassbier-Minus: Nach dem Dehoga, der erfolgreich für staatliche Unterstützung der Gastronomie zumindest im November trommelte, fordern nun auch die Freien Brauer Hilfe für die durch Fassbier-Verluste gebeutelte Brauindustrie. Da die mittelständischen Brauer in der Corona-Krise "überdurchschnittlich partnerschaftlich in der Gastronomie engagiert und in den Monaten der Pandemie überdurchschnittlich solidarisch mit ihren gastronomischen Partnern umgegangen" seien, richtete ihr umtriebiger Geschäftsführer Jürgen Keipp diese Woche einen Offenen Brief an die politischen Entscheidungsträger: „Wir fordern Sie auf, die Entscheidung bezüglich der wirtschaftlichen Unterstützung auf alle Lieferpartner der Gastronomie völlig unabhängig vom Geschäftsanteil gastronomischer Umsätze auszudehnen und somit allen Brauereien für ihren Gastronomieanteil auch die 75 %-ige Umsatzerstattung zu gewähren“.
Die deutsche Gastronomie wird in diesem Lockdown-November bekanntlich mit Zuschüssen in Höhe von bis zu 75% des letztjährigen November-Umsatzes bedacht - Hilfsmittel für Unternehmen, die mit der jetzt geschlossenen Gastronomie Geschäfte gemacht haben, soll es aber erst ab einem Umsatzanteil von mindestens 80 % geben. Keipps Brief geht deshalb einen gewichtigen Schritt weiter - da ohnehin noch nicht klar scheint, wie die 80%-Regelung in welchen Fällen wie ausgelegt wird.
Bei einem Gesamtminus von aufgelaufen nur 4% und einem Gastronomieanteil von weniger als 20% hat es die deutsche Brauwirtschaft insgesamt schwer, die Dramatik der Lage darzustellen. Bei den 39 Familienbrauern der Freien Brauer mag dieser Anteil höher liegen - was in diesem Fall aber nicht viel helfen wird.