Der gerade eingestielte Deal kommt auch bei einem Boss eines Weltkonzerns vom Format einer Heineken nicht häufig vor: Der frühere u.a. Heineken Ruanda-, Heineken Kongo-, Heineken Polen-Boss und seit 17 Jahren CEO des holländischen Braukonzerns Jean Francois van Boxmeer stellt Heineken in China neu auf. Wie bereits angekündigt erwirbt Resources Beer Holdings über seine Tochter China Resources Snow Breweries sieben Heineken-Standorte in China und Hongkong und zudem 5,2 Mio Heineken-Aktien (0,9 % des Aktienbestandes).
Die Holländer vergeben im Gegenzug Lizenzrechte in China an China Resources Beer und erwerben ihrerseits einen 40%-Anteil in CRH (Beer) Limited (CBL), die wiederum mehrheitlich CR Snow kontrolliert, den Hersteller von u.a. Snow. China Resources Enterprise (CRE) behält die anderen 60 %. Unter dem Strich erhält Heineken damit Zugriff auf Snow und eröffnet sich neue Vertriebskanäle für seine eigene Marken - und macht dafür die Kriegskasse auf.
Damit hat Heinken nun mehr als nur einen Zeh im Inlandsgeschäft mit Snow drin. Allerdings kostet die Neuausrichtung auch richtig Geld: Wie es heißt, zahlt Heineken letztlich rund 1,95 Mrd Euro. Heineken gab mittlerweile bekannt, dass vorbehaltlich aller regulatorischen Zustimmungen der Deal im kommenden Jahr komplett unter Dach und Fach sein soll.
Der große Heineken-Wettbewerber AB Inbev bleibt bei dem Snow-Deal Zuschauer - und muss sich das selber zuschreiben. Bis 2016 hatte SAB Miller 49 % der Anteile an CR Snow besessen. Wegen der Übernahme durch AB Inbev mussten diese Anteile verkauft werden. China Ressources Enterprise kauften die 49 % zum Spottpreis von 1,6 Mrd Dollar, rund 1,38 Mrd Euro.
