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Kopf der Woche: Guido Mockel

Guido Mockel

Zwar muss jede Ergebnisverkündung irgendwie positiv kommuniziert werden, doch Guido Mockel als Sprecher der Geschäftsführung in der Radeberger Gruppe zeigt sich dieser Tage bemerkenswert realistisch. Mockel, selbst bei Bier nur leicht über Marktniveau (+4%), sagt: "Wer im Jahr 2022 im Vergleich zum unterirdischen Vorjahr keine positive Entwicklung verzeichnet hat, der hat wohl ein grundsätzliches strukturelles Problem.“ Und: "Die durchaus erfreulichen Absatzzuwächse stellen in den meisten Fällen kein wirkliches Wachstum dar, sondern lediglich die zwar begrüßenswerte, aber eben doch nicht ausreichende Rückeroberung zuvor in der Krise verlorener Hektoliter." Das sitzt. Passt aber auch zu Radebergers Kurs. Unweit von Mockels Büro macht die Gruppe in Frankfurt derzeit Binding dicht - Abbau von Überkapazitäten.

2023 wird wohl das erste Jahr, das man mit 2019 wirklich vergleichen kann - ohne jegliche Einschränkungen in Gastro und Co. Und es wird ein schwieriges, glaubt Mockel: "Wir müssen uns auf ein anstrengendes, überaus hartes Jahr einstellen, das unsere Branche wie auch jeden Marktakteur hinsichtlich Absätze, Umsätze, Kosten und Margen fordert – sei es auf den Beschaffungsmärkten, bei Tarifverhandlungen, in Jahresgesprächen und nicht zuletzt bei vielen strukturellen Fragestellungen der Branche.“ Mockel erwartet also kein 2019er-Niveau beim Absatz, was im Klartext bedeutet: Weder bei der Menge noch bei den Kosten kommt das Vor-Krisen-Niveau zurück.

Darauf gilt es zu reagieren. Und zwar nicht nur mit dem Klagelied über dramatische Kostensteigerungen, das jüngst der Deutsche Brauer-Bund wieder angestimmt hat. Sondern vor allem mit nüchternem, (intern) teils unpopulärem Handeln. Guido Mockel tut das.