Die Forderungen klingen saftig: 10% plus x mehr Lohn, Einstiegsgehälter von mindestens 13 Euro pro Stunde und 200 Euro mehr für Azubis je Ausbildungsjahr. So formuliert NGG-Vize Freddy Adjan die Ziele für die kommenden Tarifverhandlungen – und dürfte bei der durch Corona und Ukraine-Kriegsfolgen geplagten Branche naturgemäß auf Widerstand stoßen.
Dennoch: Wer über Personalmangel (Fahrer, Servicekräfte, etc.) klagt, der muss seinen Angestellten auch etwas bieten – trotz harter Zeiten. Die Jobs, um die es geht, erfordern teils schwere körperliche Arbeit oder maximale Flexibilität. Immer weniger Menschen wollen sich das antun – gerade der Gastro sind durch die coronabedingten Schließungen nachhaltig zahlreiche (potenzielle) Arbeitskräfte abgesprungen.
Hinzu kommt, dass Adjans Aufruf unterm Strich gar kein Schrei nach mehr Geld ist: Über 10% Inflation bedeuten, dass der Reallohn in etwa stabil bliebe. Auch wenn unklar ist, wie viel er angesichts der mauen Kassenlage durchsetzen kann: Adjan hat in seiner Rolle als „Arbeitnehmer-Anwalt“ vorgelegt.