Die aufgeregten Diskussionen diese Woche bei der Nürnberger Brau Beviale - um die Zukunft von Mehrweg, um Pfand, Gebinde und ökologische Glaubwürdigkeit - konterte die Chefin der Rhodius Mineralquellen auf ihre Art. Frauke Helf, Tochter des derzeit amtierenden Vorstandsvorsitzenden beim Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM), Dr. Karl Tack, ging mit einer beherzten Pfanderhöhung voraus (die laut INSIDERN vom Handel mittlerweile sogar geschluckt wurde): 3 Euro für den neuen Individualkasten (Hersteller: Delbrouck), 25 Cent (statt bisher 15) pro neuer 0,75-Liter-Individualflasche. 6 Euro statt bisher 3,30 Euro - ein dickes Paket zum Jahreswechsel. Das bisherige GDB-Poolgebinde will Rhodius beibehalten.
Ob und wie weit Frauke Helf mit dem Schritt durchkommt, bleibt abzuwarten; zu hitzig verlaufen derzeit die Diskussionen (allerdings vor allem bei den Brauern) um den Sinn und die technische Machbarkeit von Pfanderhöhungen sowohl bei Kästen wie auch bei den Flaschen selbst. Erst diese Woche prallten bei der Brau Beviale die Meinungen konträr aufeinander. Während der Präsident der Privaten Brauer Bayern, Georg Rittmayer, an seinem Ziel festhielt, in den ersten Monaten des neues Jahres zumindest mal den Kastenpfand umzustellen (vermeintlich im Gefolge fränkischer Gleichgesinnter), halten Andere sein Vorpreschen für kontraproduktiv und delegieren die Überlebensfrage des Systems in Arbeitskreise.
Auch deshalb schaut jetzt jeder, wie Frauke Helf sich mit ihrer Pfanderhöhung schlägt. Das Projekt wird vieles anschieben - wenn es gelingt.