Die Fußstapfen, in die Dirk Reinsberg tritt, sind ziemlich groß - auch wenn ihn ermutigen sollte, dass Günther Guder, dem er nun als geschäftsführender Vorstand des Bundesverbandes GFGH nachfolgt und der 1995 als Nachfolger von Heinz Graffmann beim Bundesverband anfing, seinerzeit ebenso wenig GFGH-Erfahrung vorzuweisen hatte. Guder kam damals von Dinkelacker, wo er als Marketingleiter arbeitete. Der 47-jährige Reinsberg hatte sich nach einem Jura-Studium bei Jever als Innendienstchef bewährt, bevor er zur Radeberger-Zentrale nach Frankfurt wechselte. Seit Anfang Oktober 2018 leitet er als Justiziar die Rechtsberatung des Bundesverbandes. Nun soll er auch offiziell die Position des geschäftsführenden Vorstands übernehmen.
Der Wechsel ist spätestens seit gestern eingeläutet. Bei seiner letzten Delegiertenversammlung in Bonn wurde Guder mit stürmischem Applaus gefeiert; er hatte In seiner 23-jährigen Ära den Bundesverband von einem reinen juristischen Dienstleister zu einem lautstarken Lobbyverband gemacht. Guder überreichte seinem Nachfolger ein symbolisches Holz-Steuerrad. Der Beirat (in dem der scheidende Vorsitzende Peter Sagasser von Eric Boecken abgelöst wurde) wiederum schickte Guder und dessen Frau auf eine Reise ins schottische Golfer-ParadiesSt. Andrews.
An seinem Vorgänger wird sich Reinsberg nun messen lassen, ob er will oder nicht. Erstaunlich lange Wochen war seine Personalie im Sommer 2017 unter dem Deckel gehalten worden. Der (damalige) Beirat mit Peter Sagasser, Eric Boecken, Martin Dreyer, Gabi Finkbeiner, Frank Hartung, Matthias Heurich, Wilhelm Klocke, Tilo Schenker, Hermann Schreiber und Peter Tenhaef hatte dichtgehalten. So lange, bis der von einem Headhunter ausfindig jgemachte Wunschkandidat unterschrieben hatte und bei seinem Arbeitgeber die Nachfolge geregelt war. Radeberger-Chef Dr. NielsLorenz betonte in seiner Laudatio auf Guder am gestrigen Donnerstag in Bonn, dass Reinsberg einer „der besten Männer“ der Gruppe gewesen sei, den man nur ungern habe ziehen lassen.
