Mit offiziellen Statements tut sich die deutsche Wassertochter des französischen Vorzeigeunternehmens Danone Waters schon immer schwer; Absatzzahlen für die Presse gibt es erst dann, wenn die Zentrale in Paris grünes Licht gibt. Also nie. Dabei besteht für Heimlichtuerei eigentlich kein Anlass: Die von Geschäftsführerin Corinna Ortner geleitete Deutschland-Division hat die Erlöse in 2016 - wieder mal - satt gesteigert. Ein Plus von 5% stand am Ende unterm Strich, insgesamt 270 Mio Euro.
Im Detail finden Sie weitere Zahlen zu Danones 2016er-Deutschlandbilanz in der aktuellen INSIDE-Ausgabe 769 (vom 27.1.2017).
Als die geborene Dortmunderin Ortner 2013 auf dem Chefsessel von Danones Deutschland-Division Platz nahm, hatte sie schon 24 Jahren für den Konzern hinter sich - zuletzt als Geschäftsführerin der Wassersparte in der Schweiz und in Österreich. In Frankfurt folgte sie Tom Albold nach, den Ex-Gilette-Mann, der 2010 kam und 2013 schon wieder ging - in die Tierfutter-Welt, als Deutschlandchef für Mars Petcare. Corinna Ortner erweist sich hingegen als ziemlich stressresistent. Letzte Woche holte ihr Haus mit Evianden ersten Platz bei einer Abstimmung, zu der die der Hamburger Verbraucherzentrale aufgerufen hatte. Gewählt wurde, wenig schmeichelhaft, die "Mogelpackung des Jahres" - für die im Frühjahr erfolgte Umstellung von 1,5- Liter Evian auf eine neue 1,25-Liter Flasche, die mit einer fetten Preiserhöhung garniert wurde.
So sehr sich die Verbraucherschützer auch tobten - für Danone ging die Rechnung mehr als auf. 20% Absatzrückgang für die knapp 70 Mio Liter große Marke Evian waren eingeplant, tatsächlich waren es weniger als 10 %. Lakonische Quintessenz eines Frankfurter Danone-Mitarbeiters: Mogeln lohnt sich.
