Eine Woche der harten Entscheidungen hat Catharina Cramer hinter sich. Hatte sie Anfang 2013 noch davon gesprochen, die „Idee meines Vaters fortzusetzen“ und weitere Welcome-Hotels einzurichten, stellte sie die Hotelgruppe vor eineinhalb Jahren doch ins Schaufenster. Und was ihrem zu Bitburger entfleuchten Finanzchef Stephan Fahrig noch misslang, glückte nun: Eine Heuschrecke erbarmte sich: Die Terra Firma Capital Partners (Sitz auf Guernsey) hat sich die Kette nun geschnappt. So kann sich das Haus Cramer auf das Wesentliche konzentrieren und muss sich nicht mehr mit dem Entwickeln einer Hotelkette beschäftigen.
Der Zopf ist ab.
Ein weiterer folgte ebenfalls in dieser Woche: Marketing-Chef Jordi Queralt, den Catharina vor vier Jahren verpflichtete, nimmt in Kürze den Hut. Queralt trieb die Mordernisierung der Marke voran, bastelte unermüdlich an Logos, Claims und Farben. Die "Königin unter den Bieren" ging in Rente, der Claim "Das einzig Wahre" verschwand und die Schrift auf dem Etikett wurde restauriert. Nur die Kästen blieben die gleichen. Ein bunter Salat, der jetzt - da noch gar nicht alle Werbemittel umgeswitcht sind - schon wieder frisch umgerührt wird: Warsteiner bekommt ein aufgefrischtes Etikett.
Queralts Posten wird nicht neu besetzt. Weitere Stellen werden gestrichen. Das muss weh tun: Das Marketing genoss schon bei Catharinas Vater Albert Cramer höchste Bedeutung. Der angesichts der Absatzsituation erforderliche Sparkurs scheint nun aber auch die personell unverändert üppig ausgestattete Marketingabteilung zu erreichen.
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