In Australien und Neuseeland kämpft Stürmerin Alexandra Popp mit ihren Teamkolleginnen aktuell um den dritten WM-Titel nach 2003 und 2007. Beim 6:0-Sieg gegen Marokko im ersten Gruppenspiel gelang "Poppi" direkt ein Doppelpack. Am Sonntag können sich Deutschlands Frauen mit einem Triumph gegen Kolumbien bereits für das Achtelfinale qualifizieren. Den Turnierauftakt der deutschen Damen verfolgten im Schnitt starke 5,61 Mio Zuschauer vor den heimischen TV-Geräten. Das entspricht einem Marktanteil von 60,4%. Die TV-Quote zeigt: Der Frauenfußball kommt immer mehr aus der Nische. Vor allem beim jungen Publikum. Auch die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender erkennen das Potenzial, stürzen sich auf die Übertragungsrechte für die Frauenfußball-Bundesliga. Ab der Saison 2023/24 übertragen ARD und ZDF bis zu zehn Spiele pro Saison. Ein Trend, den auch die Getränkebranche teilweise erkannt hat, wie jüngste Beispiele zeigen.
Dirk Heisterkamp hat bei Bayer Leverkusen mit Früh Kölsch Gaffel abgelöst - seine Bedingung: Früh wird auch Biersponsor bei den Frauen von Bayer 04. Die Splendid Drinks AG wiederum ist mit ihrem Energy Drink 28 Black ab sofort Sponsor bei den Wölfinnen vom VFL Wolfsburg. In einer beachtlichen Pressemitteilung dazu heißt es: "Noch mehr Energie für die VfL-Frauen: Mit dem Energy Drink 28 Black und der dahinterstehenden Splendid Drinks AG haben die Wölfinnen einen neuen Top-Partner gewonnen." Und ganz zum Schluss wird noch beiläufig erwähnt: "28 Black unterstützt darüber hinaus auch die Herren- und E-Sports-Mannschaften des VfL Wolfsburg."
Nicht zu vergessen die Neumarkter Lammsbräu. Die Brauerei aus der Oberpfalz engagiert sich mit ihrer Bio-Limo now nicht nur bei den Herren vom 1. FC Nürnberg in der 2. Liga, sondern auch bei den Erstliga-Aufsteigerinnen des Clubs. Und dann gibt es da auch noch Katharina Kurz. Die BRLO-Gründerin ist eine Vorreiterin in Sachen Engagement im Frauenfußball. Gemeinsam mit anderen Investorinnen ist sie beim Regionalligisten Viktoria Berlin eingestiegen. Viktoria sagt selbstbewusst über sich selbst: "Wir sind unabhängig und nicht das B-Team der Männer." Das ehrgeizige Ziel: den Berliner Frauenfußball in die Bundesliga führen.
Für die Branche ist es clever, jetzt mit den eigenen Getränken Präsenz im Frauenfußball zu zeigen. Dort lassen sich noch weitere Zielgruppen erschließen. Und vielleicht finden im Stadion auch Frauen und Bier (endlich) zusammen. Sollte uns Alexandra Popp bei der WM noch mit weiteren Treffern den Weg zu einem erfolgreichen Turnier ebnen, wird der Hype um Frauenfußball definitiv weiter zunehmen.