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#933

Bit macht sich breit

Konzentratpreise gehen durch die Decke

Der Preis für Orangensaftkonzentrat zieht massiv an. Gleichzeitig werden Mengen rationiert. Die ohnehin schon mal gestiegenen Preise für Orangensaft werden auf einem Niveau landen, dass dem Absatz nicht bekömmlich ist.

Die Zeichen stehen schon länger auf Sturm. Schon vor der Orangenernte deutete sich an, dass die Preise für Orangensaftkonzentrat und damit für Saft im Regal des Handels weiter steigen werden (INSIDE 926). Viele hatten gehofft und gebangt, dass der Anstieg nicht allzu schlimm wird. Doch es kommt schlimmer. Der Hauptlieferant für Orangensaftkonzentrat Brasilien zieht die Preise massiv an. Derzeit werden je Tonne zwischen 4.500 und 4.800 US-Dollar verlangt. Dazu kommt kommt, dass einige Kunden stark rationiert werden, andere gar nichts mehr bekommen. So schlimm war es noch nie. Die drei brasilianischen Orangensaftkonzentratproduzenten Cutrale, Citrosuco und Dreyfuss ziehen eiskalt durch, sagt ein INSIDER. Sie gehen sogar soweit, dass bestehende Kontrakte „teilweise aufgeschossen“ werden.

Branchenbeobachter rechnen damit, dass es sich nicht um ein kurzfristiges Phänomen handelt, sondern die Saftproduzenten sich darauf einstellen müssen, mit der Ex­tremsituation zwei bis drei Jahre zu leben.

Das wird schon im Herbst Folgen für das Saftgeschäft haben. INSIDER rechnen nach Abschluss der derzeit laufenden Preisverhandlungen mit dem Handel über deren Eigenmarken mit deutlich höheren Preisen in den Regalen. Derzeit wird Aldis rio d‘Oro für 1,29 Euro verkauft. Noch vor zwei Monaten hatten INSIDER gehofft, dass die Preiserhöhungen zwischen 10 bis maximal 30 Cent betragen werden. Doch das ist angesichts der derzeitigen Situation ein Wunschtraum. Gerechnet wird mit einem Literpreis von mindestens 1,79 Euro, wenn nicht mehr. Traditionell sind die neuen Preise nach den Verhandlungen über Orangensaft, die immer vor denen für Apfelsaft (wegen der späteren Ernte) geführt werden, ab Oktober im Handel zu sehen. Und Aldi ist da bislang immer noch Vorreiter. Der Handel, berichten Branchenkenner, soll sich bei laufenden Preisverhandlungen bereit zeigen, mehr zu zahlen. Aus einem schlichten Grund: weil es nicht anders geht. Auch bei den Saftmarken, die im Regalpreis mit Ausnahme von Valensina für über zwei Euro in den Regalen stehen und bei Aktionen mal für 1,79 Euro ist der nächste Sprung Programm.

Was das für den Absatz von Saft bedeuten wird, ist noch nicht absehbar. Die Nachfrage nach Apfel dürfte sich erhöhen. Aber Apfel ist die einzige große Frucht als Alternative zur Orange. Die finanzielle Situation der Konsumenten ist angespannt. Eine wenig erquickliche Melange. Ein INSIDER: „Ich bin 30 Jahre im Geschäft, so etwas habe ich noch nicht gesehen.“ 

Artikel aus INSIDE 933