Noch immer liegt beim Spirituosenvermarkter Kirsch der Schwerpunkt auf Whisky (deshalb auch der Zusatz im Firmennamen). Unter der Führung von Christoph Kirsch hat das norddeutsche Unternehmen ein beachtliches Portfolio beisammen, bremst jetzt aber erstmal.
Von MBG wanderte die Rum-Marke Dictador nach Stuhr bei Bremen. Mit No. 3 Gin haben die Norddeutschen ein weiteres Zugpferd. Auch Spirituosen von Brewdog sind im Boot. Daneben das traditionell starke Whisk(e)y-Sortiment in einer beachtlichen Breite.
Norddeutsch zurückhaltend ist Christoph Kirsch, der die in Stuhr bei Bremen ansässige Firma in zweiter Generation führt. Gegründet hat sie sein Vater Dieter 1967. Christoph Kirsch ist quasi mit Whisky aufgewachsen. Schon mit zarten 12 Jahren soll er ein wandelndes Whisky-Lexikon gewesen sein. Zahlen werden streng gehütet, auch der Umsatz. INSIDER schätzen ihn auf mittlerweile rund 12 Mio Euro. Das, lässt Kirsch ausrichten, sei „komplett falsch“. Ein mittlerer zweistelliger Beitrag soll es aber sein – und „etwas mehr“ als 12 Mio. Euro. Die Stuhrer wollen lieber unter dem Radar bleiben.
Unter der Führung des Juniors, der eine junge, in sozialen Netzwerken aktive Mannschaft um sich versammelt hat, wurde digitalisiert, die Gastronomie erschlossen und eine Menge neue Produkte aufgeschaltet. Kirsch Whisky, lange Zeit in der Branche unter dem Radar, ist als Arbeitgeber eine gefragte Adresse. Single Malt Scotch Whisky ist und bleibt die Keimzelle, auch wenn es mittlerweile weit mehr gibt als Whisky in Stuhr.
Christoph Kirsch sieht im breiten Sortiment einen Vorteil im Vergleich zur Konkurrenz: „Bei uns gibt es sowohl größere als auch kleinere Marken.“ Die „größeren“ sind GlenAllachie, ein schottischer Single Malt. Capes Box, ein Blended Scotch, Waterford Irish Whisky, Starboard aus Australien und Stauning aus Dänemark. Dazu No. 3 Gin, Hampden Rum, Christian Drouin, Calvados, Vallein Tercinier Cognac und Dictador Rum.
Ausgewählt wird nach „Qualität und Herkunft, idealerweise von Brennereien und Produzenten, die wirklich Einfluss auf die Marken haben und nicht nur ein Label auf die Flasche kleben, die bei Großhändlern gekauft wurden“, gibt der Chef vor. Zuletzt sei seine Firma selektiver geworden, vor allem in den etablierten Kategorien Whisky, Rum und Gin. Erweitert wurde um Cognac, Armagnac und Calvados – allesamt Neuland für die Norddeutschen. Demnächst soll es einen eigenen Rum geben.
Artikel aus INSIDE 914