Die Getränke-Lieferplattform Durst und Rewe gehen ab sofort getrennte Wege. Der Lebensmittelhändler verkauft seine Anteile an die Mitgesellschafterin GFGH Direkt Beteiligungs GmbH. Das ermöglicht neue Perspektiven.
Nach dem Ausstieg der Rewe Group, die über die Rewe Für Sie-Lebensmittelgesellschaft sowie Rewe Digital mit insgesamt 46,64% an Durst beteiligt war, hält nun die zuvor schon größte Gesellschafterin GFGH Direkt Beteiligungs GmbH, an der zu je 25% K & K Getränke, Splendid Drinks Holding, GBZ Getränkeblitzzusteller und Beckröge beteiligt sind, knapp über 96% der Anteile; die restlichen rund 4% liegen weiterhin beim ehemaligen Bit-Boss und 1. FC Köln-Präsidenten Werner Wolf. Der Abschied des Lebensmittelhändlers bietet Durst dem Vernehmen nach sogar bessere Möglichkeiten, um neue Getränkefachgroßhändler von der Plattform zu überzeugen. Bisher nutzen neben den vier Durst-Gesellschaftern acht weitere GFGHs (u.a. Getränkeland Heidebracht, Hauke Petersen, Trinkkontor, Stahl Getränke, Kalbus & Schmidt) Durst, um einen eigenen Heimdienst anzubieten bzw. diesen zu digitalisieren.
Wie aus internen Kreisen nach außen dringt, ist auch die Aufnahme neuer Gesellschafter nicht ausgeschlossen. Interessenten müssten jedoch der Strategie folgen, eine unabhängige Plattform für den Großhandel anzubieten. Keinen Handlungsbedarf sieht der aktuelle Gesellschafterkreis indes bei der operativen Spitze. Der Rewe-Für Sie-Mann Niklas Müller, der hohes Ansehen bei den Gesellschaftern genießt, bleibt an Bord und damit in einer ungewöhnlichen Doppelfunktion sowohl als Geschäftsführer der GVG als auch von Durst. INSIDER berichten, dass zwischen Durst und der Für Sie eine Vereinbarung besteht, die es Müller erlaubt, unabhängig von seiner Aufgabe als GVG-Chef bei Durst die Geschäfte zu führen. Fachgroßhändler, auch die GVG-Mitglieder, registrieren aufmerksam, dass die Rewe die Für Sie immer enger an sich bindet. Müller wird sich eines Tages entscheiden müssen.
Artikel aus INSIDE 898