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INSIDE-Biergruppen-Hitliste 2023

Der deutsche Biermarkt hat schwer gelitten. Und mit ihm die großen Player. Keiner der Top-Hersteller konnte 2023 den Absatz von Bier steigern.

Die teilweise stattlichen Umsatzgewinne reichten vielerorts nicht, um die Kostensteigerungen aufzufangen. Für das EBIT sind Absatzverluste Gift. Umso verbissener wird der Verdrängungskampf geführt. Marktführerin Radeberger Gruppe konnte ihre Position im rückläufigen deutschen Markt (laut Statistischem Bundesamt -4,5%) ausbauen. In Ostdeutschland (Marktanteil rund ein Drittel), punktet Radeberger mit einer hohen Verdichtung (auch über GFGH und Fachhandel). 

Die Position gefestigt haben auch Mike Gärtner, 57, und Karsten Uhlmann, 52. Die Selfmade-Unternehmer aus Wernigerode und Ost-Berlin schippern mit ihrer TCB-Beteiligungsgesellschaft wieder in ruhigerem Fahrwasser. Ein stabiles Lidl-Geschäft und entgegen allen deutschen Wettbewerbern  gute Exportzahlen in China und Russland halten die rund 300 Mio Euro Umsatz große TCB beinahe auf Vorjahr. 

Dahinter wird es blutiger. Oettinger verliert kräftig. Die Hauptmarke Oettinger, deren Absatz INSIDE in den vergangenen Jahren zu hoch eingestuft hatte, verlor 2023 zweistellig. Weitere 200.000 hl PET-Lohnproduktion für Aldi fallen in Kürze weg. Der Effizienzkönig von einst muss auch nach dem Verkauf von Gotha die Kapazitäten dringend anpassen. 

Gotha-Käufer Paulaner leidet indes nur unter dem hausgemachten Ergebnisdruck. Operativ liegt der Absatz der Gruppe sogar über Vorjahr, wenn man die nicht in der Hitliste enthaltenen AfG-Mengen einrechnet. Paulaner Spezi allein schoss um weitere 380.000 hl (+28,4%) auf 1,7 Mio hl. Einschließlich der 60%-Beteiligung Kulmbacher Brauerei AG und deren Brunnen-Tochter Bad Brambacher Mineralbrunnen liegt Schörghubers Getränkesparte bei über 8 Mio hl.

Noch weiter, nämlich um (inkl. der Tochter Germeta) 3,7 Mio hl AfG auf beinahe 10 Mio hl, würde eine Gesamtbetrachtung die Krombacher Gruppe nach vorne schieben. Die Bitburger Braugruppe läge mit der 8 Mio hl großen Dreiviertelschwester Gerolsteiner sogar auf Rang 1 des Rankings.

Verliererin des Jahres 2023 ist dem Volumen nach der weltgrößte Brauer AB Inbev. Dessen deutsche Hauptmarken verloren deutlich, um 5% (Beck‘s), 7% (Hasseröder) und 12% (Franziskaner), ausgelöst u.a. durch Auslistungen. Die Gewinne bei Spaten und Corona fanden auf zu kleiner Basis statt.

Artikel aus INSIDE 945