Noch kein INSIDER?

JETZT ZUGANG SICHERN!

Wählen Sie Ihre Anmeldeoption.

Schnell und unkompliziert INSIDER werden!

Weiter

Print-Ausgabe

#936

Schön und Gorki: Vier Fäuste für den GAM

Im Kühlschrank: Hofbräu Oktoberfestbier

Crisis? What Crisis? 5,8 Mio Hektoliter Bier im Vergleich zu 2019 weg. Verdampft (siehe rechts). In einem anderen Universum, wo man sich noch ungestraft betrinken darf und der Erfolg einer Großveranstaltung noch an der Zahl der verzehrten Ochsen und Hühner gemessen wird. Die darf, kleiner Sidestep, aktuell in München aus eifriger political correctness nicht mehr hochgerechnet werden, weil „die Zahl der verspeisten Tiere nichts über die Qualität eines Volksfestes aussagt“. Die Zahl der getrunkenen, verschütteten oder lauwarm stehen gelassenen Liter Bier aber durchaus, weswegen die diesjährige Erfolgszahl 6,5 erst mal Grund zur Hoffnung birgt, dass am Ende alles doch wieder gut wird. 6,5 Millionen Liter, 7,2 Mio Besucher - eine saubere Ansage. Der Haken dabei: 2022 tranken 5,7 Mio Menschen 7,1 Mio Liter (nur konsequent, dass auch die Zahl der Maßkrugschlägereien analog dazu von 38 auf 29 abnahm, ein beunruhigendes Zeichen für einen Wertewandel im Publikum).

Erklärt wird der Verfall der Bierkultur je nach Windrichtung mit der Hitze und Familienausflügen; vielleicht liegt´s aber daran, dass auch alle anderen deutschen Volksfeste brummten wie Bienen im Stock und dem zwischen Aktionsware aller Art oszillierenden Endkunden dort bis zur Privatinsolvenz alles wurst war, soweit man das in diesen politisch sensiblen Zeiten noch sagen darf. Pleite ist eben pleite. Damit uns die große Leere gar nicht erst einholt, deponieren wir für die Nachwehen der Wiesn 2023 und aus Sehnsucht nach der nächsten die letzten Flaschen Oktoberfestbier im Wiesn-Kühlschrank, bis das MHD uns einen Strich durch die Rechnung macht.

 

Artikel aus INSIDE 936