2018 hatte der Sonthofener Immobilien-Investor Christian Seitz zusammen mit Oleg Schumacher die idyllisch am Rhein positionierte Trutzburg der früheren Königsbacher AG übernommen und mit Brau-Fantasien dekoriert. Jetzt kam es so, wie INSIDER es schon lange befürchtet hatten: Bei der Koblenzer Brauerei ist seit Ende Januar Schichtende. Insolvenzverwalter Dr. Alexander Jüchser sah sich genötigt, „den Geschäftsbetrieb am Mittwoch, den 31. Januar 2024, einzustellen und die Betriebsstilllegung einzuleiten“. Bis auf ein Aufräumkommando wurden alle Mitarbeiter entlassen. Jüchser weiter: „Die Stilllegung der Traditionsbrauerei ist auch der Tatsache geschuldet, dass über zehn Jahre lang keine Investitionen in moderne Brauanlagen, Technik und Räumlichkeiten getätigt wurden. Der immense Instandhaltungsrückstau hat letztlich viele Interessenten abgeschreckt, da neben dem Kaufpreis erhebliche Investitionen in Technik und Anlagen hätten investiert werden müssen. (...) Hinzu kommt die Tatsache, dass das Grundstück nicht der insolventen Koblenzer Brauerei GmbH, sondern einem Investor gehört.“
Die verbliebenen Hektos indes werden filetiert: Für die maximal noch 30.000 hl große Eigenmarke Koblenzer (v.a. Koblenzer Pils in der Stubbi-Flasche) gibt es angeblich einen Käufer. Die bislang in Lohnbrau für Bitburger hergestellten Bit-Marken Königsbacher und Nette (35.000 hl bzw. 15.000 hl) wandern dem Vernehmen nach ins Stammhaus Bitburg. Neuschwansteiner wiederum, Seitz´ eigene Marke, die in der hellen Version immerhin schon bei 10.000 hl gelandet ist, kommt ohnehin schon aus Christian Meiers Spessart-Brauerei in Kreuzwertheim. Und auf dem Wohnbau-Areal auf dem Brauerei-Gelände? Soll Seitz mal Neubaupläne für eine Brauerei zur Disposition gestellt haben. Für irgendwann. Wer immer es mit Koblenzer versucht: Wir investieren gern in ein letztes Stubbi vom Rhein.
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