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Herforder: Wer hat Schuld am Niedergang?

Herforder Brauerei

Um die Warsteiner-Tochter auf Partnersuche ist ein Streit entbrannt. Wer ist verantwortlich, dass die Herforder Brauerei im Jahre 2007 an Warsteiner verkauft werden musste? Der frühere Herforder-Geschäftsführer Jochen Schmitt (davor Rolinck und Köpi, danach als Urvater von Berliner Pilsner erfolgreich), präsentiert heute Abend in Steinfurt seine unter dem Titel "Der Jaust" im Ihleo-Verlag erschienenen Memoiren.

 

Darin schreibt der heute 76-Jährige auch über seine Zeit in Herford, wo er zwischen 1986 und 1998 wirkte und Herforderim Schatten des Siegeszuges von Warsteiner, Krombacherund Co. zur überregionalen Premiummarke ausbauen wollte. Kein gutes Haar lässt Schmitt an Mit-Gf (und Mitgesellschafter) Bernd Uekermann, der jede Verbesserung verhindert hätte und ihn schließlich aus der Brauerei getrieben hätte.

 

Dazu meldet sich in der Neuen Westfälischen nun Heino Uekermann zu Wort. "1986 übernahm Jochen Schmitt nach dem Tod des sehr erfolgreichen Manfred Abicht die kaufmännische Geschäftsführung mit einem Bierausstoß von 1.075.234 Hektolitern. Verlassen hat er die Brauerei 1999 mit einem Bierabsatz in Höhe von 768.874 Hektolitern." Schmitts Versuch aus OWL herauszukommen und dabei in Gastronomie und Werbung zu investieren, sei der Grund für den Niedergang gewesen. Uekermann legt nach: Es habe lange Zeit auch mangelndes Controlling im Finanzbereich gegeben, was erst durch Schmitts Nach-Nachfolger Udo Tydecks aufgedeckt worden sei.  Schließlich sei der Verkauf unvermeidlich gewesen. Beim Verkauf an Warsteiner 2007 hätte Herforder noch 667.839 Hektoliter ausgestoßen, so Uekermann.

 

Da waren die Uekermänner selbst schon drei Jahre raus. Sie hatten ihre Anteile 2004 an den Gesellschafterstamm Fordemann abgetreten. Was innerhalb der Belegschaft durchaus mit Erleichterung aufgenommen wurde. INSIDE schrieb im Oktober 2004: "Eine fast kindliche Zuneigung zur Brauerei wird indessen Mitgesellschafter Heino Uekermann nachgesagt. Aufgewachsen in einer Villa auf dem Brauereigelände drängte es Heino stets zu einer Tätigkeit innerhalb seiner Firma, doch das erwies sich als nicht praktikabel. Zuletzt fiel er in der Rechtsabteilung durch, bevor sich für ihn Verwendung als Beiratsvorsitzender fand. Dieses Amt hat Heino in diesen Tagen bereits niedergelegt."

 

Warsteiner wurde mit Herforder nie glücklich. Die nur durch Lohnbrauaufträge für EdekaRhein-Ruhr noch über 500.000 hl große Brauerei soll in neue Hände gehen. Die Marke selbst würde Warsteiner gerne behalten. Als Kooperationspartner kommt deshalb wohl nur ein Discountbrauer in Frage (vgl. aktuelle Printausgabe INSIDE 795).

 

 

 

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