Die Hamburger Hawesko AG ist nach einem Rekordjahr 2008 nicht ohne Blessuren ins neue Jahr gestartet. Der Umsatz des Wein via Fachgeschäfte (Jaques Weindepot), Versandhandel (Hawesko) sowie Großhandel (Wein Wolf) verkaufenden Unternehmens sank in den ersten drei Monaten um 10 Prozent auf 3,1 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) lag 30 Prozent unter dem sehr guten ersten Quartal 2008.
Gelitten hat vor allem Wein Wolf. Der Großhändler spürt die Zurückhaltung der Gastronomie beim Ordern von Champagner und hochwertigen Weinen. "Auf hochwertige Weine über 40 Euro (Endverbraucherpreis) wird derzeit gern mal verzichtet oder erstmal auf die vorhandenen Bestände im Keller zurückgegriffen", sagt Hawesko-Inhaber Alexander Magaritoff.
Außerdem drückte das Subskriptionsgeschäft mit hochwertigem Bordeaux-Wein des Rekordjahrgangs 2005 das Ergebnis. Diesen Effekt herausgerechnet hätte der Einzelhandel mit Jaques Weindepot und dem Versandhandel das Vorjahresniveau erreicht. Nur der in den vergangenen Jahr stark gewachsene Großhandel Wein Wolf bleibt in den Miesen. Das Geschäftsjahr 2008 hat Hawesko mit "Rekordzahlen" abgeschlossen.
Der Inlandsumsatz wuchs mit 4 Prozent doppelt so schnell wie der Weinmarkt (plus 2 Prozent). Dabei war auch im vergangenen Jahr der Einzelhandel mit plus 5 Prozent wichtigstes Zugpferd. Jaques Weindepot steigerte den Umsatz um 4,8 Prozent, flächenbereinigt um 3,7 Prozent auf 110,2 Millionen Euro, bei einem Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 14,6 Millionen Euro nach 12,2 Millionen Euro 2007.
Der Versandhandel legte um 4,8 Prozent auf 93,3 Millionen zu, bei einem Ebit von 6,1 Millionen Euro nach 2,1 Millionen Euro im Jahr zuvor. Wein Wolf verbuchte schon 2008 einen Umsatzrückgang von 2,9 Prozent auf 135,2 Millionen Euro bei einem konstanten Ebit von 8,7 Millionen Euro.
Insgesamt stieg der Konzernumsatz um 1,5 Prozent auf 339 Millionen Euro und das Konzern-Ebit um 40 Prozent auf 25,5 Millionen Euro. Für 2009 gibt Margaritoff noch keine Prognose, rechnet aber selbstbewußt mit dem "zweitbesten Jahr der Unternehmensgeschichte".(30. April 2009, 15.15 Uhr)