Bei einer kontroversen Diskussion im Rahmen des sogenannten "Frühjahrscamps" des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) am heutigen Donnerstag lieferten sich die Unternehmerin und TV-Köchin Sarah Wiener und der deutsche Ex-Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) bisweilen emotionale Wortgefechte. Während Wiener (die im Sommer 2020 ihre beiden Berliner Restaurants mitsamt Cateringservice in die Insolvenz schicken musste) für einen vierwöchigen harten Lockdown plädierte, um die Corona-Pandemie in den Griff zu kriegen, mahnte Gabriel dafür, bei denen zu lernen, die es besser gemacht haben.
Die von DBB-Hauptgeschäftsführer Holger Eichele und INSIDE-Chefredakteur Niklas Other moderierte virtuelle Veranstaltung zeigte schnell die Unterschiede der Befindlichkeiten eines Realpolitikers ("nachverfolgen, forschen, testen und impfen, was das Zeug hält") und einer (auch persönlich an COVID19 erkrankten) betroffenen Unternehmerin auf ("Individuelle Vorteile für Regionen sind Quatsch").
Andreas Mattfeldt, Bundestagsabgeordneter der CDU, schaltete sich ebenfalls in die Videokonferenz ein und kritisierte, dass überall in Deutschland Freiheits- und Grundrechte unabhängig von den jeweiligen Inzidenzien eingeschränkt werden. Schon jetzt habe Deutschland im Zuge der Corona-Pandemie Schuldenberge in einer Dimension aufgebaut, die noch spätere Generationen beschäftigen werde.
Zeev Rosenberg (AMANO Group) ging ebenfalls auf Gegenkurs zu Sarah Wiener und verwies auf die katastrophalen Zustände in Hotellerie und Gastronomie; man müsse pragmatisch sehen, wie man aus der Krise komme, auf keinen Fall aber durch einen neuen noch härteren Lockdown. Er stellte die Frage: "Wo sind die Mitarbeiter von morgen?", Menschen bräuchten jetzt eine Perspektive und einen Plan, wie sie wieder zu Arbeit kämen.
