Der Biermarktführer stärkt die Führung seiner Corona- erkrankten GFGH-Sparte Drinkport. Zum Jahreswechsel kehrt ein alter Weggefährte zurück.
An der vom früheren Radeberger-CEO und heutigem Beirat Dr. Niels Lorenz proklamierten Vertikal-Strategie will der Konzern eisern festhalten. Auch in der unlängst in Drinkport umbenannten Gastro-GFGH-Sparte, die in der Pandemie tief in die roten Zahlen gerissen wurde. Den (zumindest im Timing) unglücklichen und teuren Käufen Lippert und Pachmayr, für die über 100 Mio Euro flossen, sollen mittelfristig weitere folgen. Zunächst wird das Overhead aufgestockt. Drinkport-Hafenmeister Bernd Schulte holt sich einen Vertriebschef. Einen alten Bekannten.
Ab 1.1. 2022 wird Oliver Weyerstall neben Logistik-Chef Rainer Ramthun neuer Geschäftsführer. Der seit zwölf Jahren beim Spritkonzern Diageo beschäftigte Weyerstall übernimmt die Leitung der neuen Abteilung Vertrieb und führt die jeweiligen Vertriebsgeschäftsführer der deutschlandweit zehn Drinkport-Betriebe. Die Vertriebsverantwortung der Geschäftsführer vor Ort, allesamt gestandene Kapitäne wie z.B. Detlef Ratzke, Thomas Dohnow oder Otto Pachmayr, soll unangetastet bleiben. Nur zaghaft wird der Vertrieb verzahnt. An einem gemeinsamen Vertriebssteuerungssystem wird gearbeitet. Der Einkauf indes wurde der Kusine Team Beverage in Bremen überlassen. In der Umsetzung befindet sich eine einheitliche Lagerverwaltung.
Weyerstall berichtet wie auch Ramthun an Schulte. Das hat er schon einmal getan. Bevor er 2009 als Leiter der Division Guinness zu Diageo wechselte (INSIDE 568), war Weyerstall Geschäftsführer der Radeberger GFGH-Tochter Wigem-Getränke (zuvor arbeitete er bei Burmeister in Elmshorn). Dem Hause Radeberger blieb er verbunden. Ein Jahr nach seinem Antritt bei Diageo schob er den Gastrovertrieb zu Radeberger, wenig später (INSIDE 673) wanderten auch die Guinness-Handelsumsätze von Warsteiner zu Radeberger. Innerhalb des Spritkonzerns rutschte Weyerstall anschließend ein wenig aus der operativen Verantwortung, zuletzt kümmerte er sich um Compliance-Themen. Im Kugelhagel der Pandemie kehrt der 49-jährige an die GFGH-Front zurück.
Artikel aus INSIDE 892