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#918

INSIDE Biermarken-Hiltiste 2022: Nicht zu toppen

Gf raus bei HB Freising: Wohin steuert Lippert?

Nicht mehr sein Bier: Gf Jürgern Charrois (li.) wird interim durch den Technischen Leiter Arno Jacobi ersetzt.

Welches Ziel verfolgt der mächtige Beiratsvorsitzende Claus Lippert beim Hofbrauhaus Freising? Nach GVL Ulrich Schmidt in 2022 musste eineinhalb Jahre vor Vertragsende jetzt auch Gf Jürgen Charrois gehen. Das Verhältnis der Brauerei zu einigen Kunden gilt als angespannt.

Das es eine vorzeitige Trennung von Jürgen Charrois, 54, geben würde, hatten INSIDER bereits erahnt; nur der Zeitpunkt war unklar. Seit dem 3. Januar ist die Frage beantwortet. Offiziell lassen der „geschäftsführende Beirat“ Claus Lippert und sein Stellvertreter Christoph Michl in einer nüchternen Mitteilung wissen, dass die Absetzung des Geschäftsführers „im Rahmen des Veränderungsprozesses und der strukturellen Neuausrichtung der Gräflichen Hofbräuhaus Freising GmbH“ erfolge. Ersetzt wird Charrois vorübergehend, sprich bis zur geplanten Neubesetzung des Gf-Postens, durch den langjährigen Prokuristen und Technischen Leiter Arno Jacobi, 55. Den Vertrieb für Handel und Gastronomie übernimmt der im November als VKL geholte Peter Hiebl (INSIDE 915), der nun zum GVL aufsteigt. Diese Bereiche hatte Charrois nach der Entlassung von GVL Ulrich Schmidt mit übernommen (INSIDE 905).

Schon die internen Zerwürfnisse geben nach außen nicht das beste Bild ab. Nun stoßen aber auch noch die zum 1. Januar von Lippert angeordnete Preiserhöhung sowie die Streichung sämtlicher Konditionen manch bayerischen Getränkehändler vor den Kopf. Dem Vernehmen nach wollen einige von ihnen künftig nicht mehr mit dem Hofbrauhaus zusammenarbeiten. Das geht laut INSIDERN sogar soweit, dass ein GAM-Betreiber vor Ort nicht mehr an der Rampe abholen will, sondern das für ihn wichtige Freisinger Hofbrauhaus-Bier von einem 130 km entfernten GFGH liefern und fakturieren lässt.

Intern, so wollen es INSIDER aus der oberbayerischen Domstadt gehört haben, rechnet der Beirat schon jetzt mit 40% weniger Absatz für das laufende Jahr. Damit blieben positiv gerechnet noch rund 70.000 hl übrig. Das Hofbrauhaus Freising, das beim Umsatz dicke zweistellige Einbußen kassiert hat, fährt unter Lippert offensichtlich einen knallharten Sparkurs sowie eine radikale Schrumpfkur. Fraglich, ob sich in dieser Gemengelage so schnell ein fähiger Geschäftsführer finden lässt.   

Artikel aus INSIDE 918