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GeMeMa: Pool-Party mit den Privaten

Die Einladung des Verbandes der Privaten Brauer zum Besuch von GeMeMas Pool-Party markiert das vorläufige Ende langer Verhandlungen. Baden geht bei der Sause das Gegenmodell aus Bayern und Hamburg.

Nach laut INSIDERN sehr langen und mitunter auch sehr zähen Verhandlungen ging es Ende vorvergangener Woche dann doch ganz schnell: Man bedauere „sehr“, heißt es in einem internen, von Bundes-Gf Roland Demleitner und Bayern-Gf Stefan Stang an die Privaten Brauer verschickten Schreiben, „dass trotz mehrerer Gespräche zwische GeMeMa und MPB eG eine gemeinsame Poollösung nicht zustande gekommen ist“. Für die Empfehlung, sich der von Krombacher, Warsteiner, Bitburger und Radeberger initiierten Gesellschaft für Mehrwegmanagement GmbH & Co. KG (GeMeMa) anzuschließen, waren hingegen zwei Kriterien maßgeblich ausschlaggebend: 1. Die GeMeMa habe für die mittelständische Brauwirtschaft besonders relevante Punkte „in ihren Vertragswerken aufgegriffen“. 2. Ein flächendeckendes Poolsystem könne nur „gemeinsam mit den großen Marktführern realisiert werden“.

Für die auf der Achse München-NRW-Hamburg angesiedelte Konkurrenzveranstaltung MPB (Mehrwegpool der Brauwirtschaft) war das zu Beginn der Hitzewelle eine unerwünschte Abkühlung. An echten Dickschiffen fehlt es dem MPB bislang; Eichbaum und Dickelacker-Schwabenbräu, die sich im Februar dem MPB angeschlossen haben (INSIDE 871), brachten zusammen zwar geschätzt knapp 1,5 Mio hl relevante Flaschen-Hektos mit, allerdings unter der mutmaßlichen Vorgabe eines neues MPB-NRW-Pools. Für einen 0,5 Liter-NRW-Pool ventiliert aber mittlerweile auch die GeMeMa unüberhörbar Gedankenspiele. Ihr Gf Hans Baxmeier – Diplomatie geübt aus alten Petcycle-Tagen – hat die ehedem kühlen GeMeMa-Verträge zu einer Wohlfühl-Oase geformt, die alle denkbaren künftigen Konstellationen zulässt. 

Wesentlicher Bestandteil der deutlich modifizierten GeMeMa-Verträge ist eine dreistufige Organisation. Es soll eine Verwaltungs-GmbH geben, die über allen Pool-KGs sitzt, die Haftung übernimmt und den Gf stellt. Gesellschafter der GmbH sind die einzelnen Pool-KGs, die von der Verwaltungs-GmbH geführt werden. Die Gründungsgesellschafter Krombacher, Warsteiner, Bitburger und Radeberger geben ihre Anteile an die KGs, an denen sich je nach Interessenslage auch weitere Unternehmen als Kommanditisten beteiligen können (für 5.000 Euro Eintrittsgeld). Im Fall 0,33 Longneck (aktuell in der Umsetzung) sind die Kommanditisten der KG bislang die vier Gründer. Die jeweils vier größten Kommanditisten stellen eigene Fachbeiräte. Drei weitere Beiräte stellen die kleineren Brauereien. Am Pool teilnehmen können aber auch Nicht-Kommanditisten. Die Neuglasquote beträgt zumindest im aktuellen 0,33 Liter-Pool 6%, die Ausschlussquote 0,7%. Die bislang vereinbarte Teilnahmegebühr von 0,077 Cent/hl gilt INSIDERN zufolge als verhandelbar.

NRW? Longneck? Hauptsache 0,5 Liter

Anders als beim MPB, wo die Aufsicht bei einer Tochtergesellschaft der Genossenschaft Deutscher Brunnen (GdB) liegen soll und wo es bislang noch keinen Poolvertrag gibt, haben die GeMeMa-Verantwortlichen nachgelegt. Wenngleich auch der alte NRW-Pool bislang noch in einem leicht diffusen Vertragswerk vom ursprünglichen Bademeister Deutscher Brauer-Bund beaufsichtigt wird (und österreichische Brauer davon profitieren), gilt er als Anwärter für die GeMeMa, knapp hinter einem 0,5 Liter-Longneck-Pool. Der ist offenbar längst in der fortgeschrittenen Planungsphase. Angesichts der engen Kapazitäten in den Glashütten (siehe S. 10) gilt aus wirtschaftlicher Sicht auf Dauer ein Nebeneinander von Pool- und Nicht-Pool-Flaschen als unwahrscheinlich.

Auch in dieser Frage haben die Privaten Brauer ihre interne Empfehlung delikat formuliert. Während die Poolgebinde der GeMeMa „nicht im Sinne des Eigentumsrechtes“ gekennzeichnet würden, sondern lediglich ein Markenzeichen erhielten, sehe der MPB „von Anfang an das Inverkehrbringen eine gekennzeichneten Poolflasche vor, die im Eigentum der Poolteilnehmer, also letztendlich der MPB eG steht“. Sie stelle damit, heißt es weiter, „im Ergebnis ein weiteres Individual-Mehrweggebinde mit den bekannten Problemen dar“.       

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