Alter Name, frische Optik für Fritz Kola – geschenkt. Seltsam wird‘s auf den zweiten Blick. Auf dem neuen Logo fehlt jetzt Lorenz Hampl, einer der beiden Gründer. Das neue Gesicht? Über das rätselt die Branche. Auch ohne biometrischen Abgleich führt die Spur nach Wolfenbüttel.
„Fritz mit neuer Frise“ hatten wir unlängst online getitelt, als Fritz-Kola letzte Woche mit neuem Design um die Ecke kam. „Neue Visage“ wäre präziser. Fritz-Kola heißt ab 1. April nicht mehr fritz-kulturgüter GmbH, sondern wieder fritz-kola GmbH. Der Grund? Die Verwirrungen bei Endverbraucher und Kunde eindämmen, sagt Fritz-Gründer und Gf Mirco Wiegert. In dieser Logik ergibt auch ein Umstyling beim Logo und beim Etikett Sinn.
Fritzens Cola-Mix Mischmasch wird sich am meisten verändern. Optisch – Verbraucher sollen auf den ersten Blick erkennen, dass der Fritz-Cola-Mix von Fritz ist – und anders als beim restlichen Sortiment (diverse Kolas, Limo, Schorlen) auch im Geschmack. Über das Design durfte die Followerschaft in den Sozialen Medien abstimmen. Intern ist die Entscheidung gefallen, vorgestellt wird das Etikett im April. Das neue Fritz-Logo wird darauf aber nicht zu sehen sein. Sehr wohl aber bei den anderen Produkten und das schon zum 1. März.
Fritz gegründet hat Wiegert 2002 gemeinsam mit Lorenz Hampl, der sich 2016 ausbezahlen ließ und das Unternehmen verlassen hatte. Verkauft hat Hampl auch seine Rechte an der Wort-Bild-Marke und schon damals gab es Spekulationen, ob Wiegert Hampls Kopf vom Etikett tilgen wird. Doch das stand nicht zur Debatte. Nachvollziehbar. Schließlich bildeten beide auch nach außen hin den Kern der Marke. Bis jetzt.
Kurz nachdem Hampl ausgestiegen war, kaufte sich Anfang 2017 der Unternehmer und Mehrheitsgesellschafter von Jägermeister, Florian Rehm, bei Fritz ein. Er besitzt über seine Hestesko Verwaltungs GmbH, Wolfenbüttel, seither 30% der Anteile am Kapital der FKGU Verwaltungsgesellschaft von Fritz. Die beiden Unternehmer verbindet einiges. So haben sie sich 2019 gemeinsam an der Craft-Brauerei Berliner Berg beteiligt. Wiegert hält bis heute knapp 3%, Rehms Hestesko hat den Anteil von anfänglich 19,3% auf aktuell 38,3% kontinuierlich ausgebaut und ist dort nun der größte Einzelgesellschafter.
Rehms Beteiligung bei Fritz ist durchaus attraktiv. Aus geschätzt rund 100 Mio Euro Umsatz schürft die aktuell noch unter Fritz Kulturgüter operierende Limo-Firma jährlich einen zweistelligen Millionen-Gewinn. Die neue Silhouette im Logo weist frappierende Ähnlichkeit mit dem Jägermeister-Erben auf. Obwohl sich Hamburger Fritz-Ultras den Geldadel-Sprössling als Markenbotschafter für Fritz wohl ebenso wenig vorstellen können wie einen Elon Musk für Greenpeace.
Wiegert versichert, dass das Gesicht nicht das von Rehm sei. Auf keinen Fall. Der Kopf sei nur ein Platzhalter für Freundschaft und Entrepreneurship.
Artikel aus INSIDE 945