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#928

Liebesgrüße aus Shandong

Förstina: So läuft der Alma-Deal

Es kam wie von INSIDE vor fünf Wochen vorhergesagt: Der französische Wassermulti Sources Alma bzw. dessen deutsche Tochter Roxane beißt in direkter Nachbarschaft zum Konzerntöchterchen Rhönsprudel bei Förstina an.

Vorbehaltlich einer Genehmigung des Kartellamtes übernimmt Alma den 2022 laut INSIDE Mineralbrunnen-Hiltiste 219 Mio Liter großen Betrieb – nicht unerwartet. Schon vor Monaten hatten INSIDER zuletzt so viele Techniker und Alma-Manager die 1,2 km zwischen Rhönsprudel und Förstina im hessischen Eichenzell pendeln sehen, dass  das Thema selbst beim Augsburger Brunnentag virulent wurde. Dort saß neben Almas Rhönsprudel-Repräsentant Christian Schindel auch der von Förstina interim mit Prokura ausgestattete Unternehmensberater Pierre Sauer, dessen Amtszeit vor Ort im Spätsommer wieder endet.

Allerdings lag die finale Entscheidung zum Verkauf seinerzeit noch auf Eis; getroffen wurde sie laut Quellen im Familienkreis, vor allem von der Hauptanteilseignerin und Grand Dame bei Förstina, Doris Ehrhardt. Offenbar hatte Alma lange und früh genug Signale gesendet, die bei Ehrhardt und der nächsten Generation zu einem Nachdenken führte. Deshalb wurde der Brunnen nie offiziell in ein  Schaufenster gestellt. Technisch ist der Mehrweg-Apologet Förstina gut ausgestattet, die immer noch rund 100 Mio Liter A-Marke Förstina, Eichenzeller dürfte Alma ebenso im Fokus haben wie die angeblich bis zu 500 Mio Liter Wasserechte vor Ort. Dass es mit unrentablen Randsortimenten so weitergeht, ist eher nicht zu erwarten, ebenso dürfte unter den neuen Herren die ohnehin durch CO2-Mangel und Glaspreise arg ramponierte C-Marke Rudolph auf der Abschussliste stehen.  

„Monsieur le Consolideur“ (INSIDE 906) Luc Baeyens, der Alma-Vorstandschef, hat Deutschland längst als Expansionsziel ausgelobt. Vor einem Jahr verleibte sich Alma über die deutsche Tochter Roxane die Rhönsprudel-Gruppe mitsamt Inhaber Christian Schindel ein, anschließend wurde in Jessen/Sachsen-Anhalt die frühere Troy Aqua übernommen, um dort ein neues Werk für Handelsmarken-Kunden (vor allem Edeka) hochzuziehen. Bei Christinen soll Baeyens mittlerweile abgewunken haben.

Kurz vor dem Förstina-Deal ist Baeyens zuhause in Frankreich ein anderer Coup geglückt. Nach zweijähriger Testphase wird die Alma-Hauptmarke Cristaline in den französischen Lidl-Outlets gelistet – ein mit Blick auf Lidls Hauslieferant MEG durchaus pikanter Deal.     

Artikel aus INSIDE 928