Ein letztes Mal hat Marketing- und Vertriebsgeschäftsführer Andreas Tembrockhaus am heutigen Dienstag die Absatzzahlen für die Flensburger Brauerei verkündet. Ende des Jahres übergibt er - wie von INSIDE berichtet - die Geschäftsführung an seinen Marketingleiter Jörn Schumann.
Für das Jahr 2022 berichtete Tembrockhaus einen Absatz von insgesamt 637.000 hl. Im Inland blieben die Verkäufe mit knapp über 601.000 hl (inkl. 68.000 hl AfG) oder +0,5% stabil. Das Gros (540.000 hl) wurde in die Individual-Bügelflasche abgefüllt; 12.000 hl fanden ihren Weg in die für den Discount wichtige 0,5l-Dose. Der Fassbieranteil, der bei Flens nur etwa 10% ausmacht, erholte sich und kletterte um 47,5 % nach oben. Mit 48.000 Fass-Hektos fehlen zum Vorcorna-Niveau aber noch immer gut 20%. Mit dem Rückfluss der Verbraucher in die Gastronomie musste Flens im Handel (-4,8%) sowie im GAM (-9%) Federn lassen.
Der ebenfalls traditionell geringe Export zog wieder an (+20%) und machte insgesamt rund 36.000 hl aus. Der wichtigste Auslandsmarkt China, auf den fast ein Drittel der Absätze entfällt, brach aufgrund der Coronamaßnahmen um 6% ein. Italien und England entwickelten sich mit je +35% stark. Im Irak verdoppelten sich laut Tembrockhaus die Absätze gar auf 2.500 hl. In den USA kommt Flens hingegen nicht vom Fleck (1.200 hl).
Insgesamt wachse, so Tembrockhaus, das Segment AfG besser als die alkoholhaltigen Biere. Deshalb denke auch Flens darüber nach, das Sortiment dahingehend zu erweitern. Für das laufende Jahr hat Flens bereits im Februar eine Preiserhöhung um etwa 1,50 Euro/Kiste vollzogen, nachdem im vergangenen Jahr noch darauf verzichtet wurde. Für das laufende Jahr rechnet der Gf deshalb mit Absatzrückgängen zwischen 3 und 5%. Eine erneute Preisanpassung für 2024 schließt Tembrockhaus nicht aus.
Neues gibt es auch von Flens' Achillesferse, der Logistik. Nachdem das Projekt eines eigenen Logistikstandorts in Schleswig-Schuby 2022 abgeblasen wurde, hat die Brauerei in den letzten Monaten ihre angemieteten Lagerhallen von der Spedition Carstensen nach ihren logistischen Bedürfnissen umbauen lassen. Wie Technik-Gf Sylke Moerke betonte, seien diese Arbeiten nun "so gut wie abgeschlossen". Anfang März würden die Hallen in Betrieb genommen.
Mit dem neuen Standort Handewitt (drei zusammenhängende Lagerhallen) stehen der Brauerei zudem weitere 8.000qm Lagerfläche zur Verfügung sowie 2.000qm überdachte Verladezone. Eine weitere Besonderheit: Der Standort verfügt über einen Gleisanschluss. Erste Testläufe über die Schiene seien bereits gelaufen, wobei es laut Moerke aufgrund der Pünktlichkeit der Bahn noch "Luft nach oben" gebe. Stolz sei Flens, so die Technik-Gf, auf die Lieferquote von 99,5%, die auch 2023 wieder erreicht werden soll.