In den laufenden Jahresgesprächen bleiben erwartbar auch die Spirituosenhersteller nicht von Attacken verschont.
Im Gleichschritt mit dem Hamburger Händler Edeka – der schon diverse Exempel statuiert hat (Coca-Cola, Pepsi, Eckes-Granini) – zeigt sich auch die Kölner Rewe stur, wenn es um Preiserhöhungen geht. Mit Auslistung belegen will Edeka laut INSIDERN Bacardi – auch wenn die Marke noch in vielen Märkten steht. Wettbewerbern wie Diageo oder Pernod dürfte es nicht besser gehen. Eine Linie, die Rewe und Edeka auch schon länger verfolgen und die nicht nur Große trifft.
Nach der Ankündigung einer Preiserhöhung flog beispielsweise der kleine Mittelständler Schilkin (Berliner Luft) schon vor einem Jahr aus den Regalen. Allerdings nur seitens der Zentrale. Der Absatz von Schilkin, der mal stolze sechs Mio Flaschen betrug, schrumpfte damit um die Hälfte auf drei Mio Flaschen. Durch mehr Export (Österreich, Schweiz), aber auch neue Lieferwege konnte ausgeglichen werden. Aufgelaufen für 2021 dürfte das Volumen-Minus bei rund 10% liegen.
Wie bei Schilkin werden nun auch bei den neuerdings verbannten Konkurrenten viele Händler der Rewe wie der Edeka direkt beliefert oder ziehen über den Fachhandel. Die Umwege bescheren der GES-Tochter BSC wie auch Hellwege schöne Umsätze. Ergebnis: Für die Produzenten wird es dadurch unübersichtlicher, wohin die Ware geht . Volumen und Umsatz gehen ohne die großen Händler zweifelsfrei verloren.
Rewe und Edeka schütteln alles ab, bleiben bei der harten Haltung. Die könnte, meinen INSIDER, nur durch die zunehmenden Lieferengpässe gebrochen werden. Ein INSIDER: „Wenn erstmal nur noch Eigenmarke in den Regalen steht, könnte die Vernunft zurückkehren.“
Artikel aus INSIDE 893