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Ex-Coke-Konzessionär kauft Bierkasten-Delbrouck

Eindampfen und weitermachen
Eindampfen und weitermachen

Nach der freundlichen Übernahme des Mendener Bierkastenherstellers Delbrouck muss Ex-Schallenberg-Gesellschafter und Ex-Coca-Cola-Konzessionär Dr. Peter Bürfent nun zusammen mit den Banken die Gemüter beruhigen: Dass 50 Arbeitsplätze gestrichen werden müssten, sei unvermeidbar, sagte der Bonner Unternehmensberater, der am Ende des Bieterverfahrens die Nase vorn hatte und vom Gläubigerausschuss gegen die Stimmen der Arbeitnehmervertreter den Zuschlag erhielt. Bürfent will von den noch bestehenden 125 Arbeitsplätzen (davon 35 in Thüringen) 75 bis 80 erhalten und sicherte den Erhalt beider Werke zu.

Bürfent wird Mehrheitsgesellschafter und einziger Geschäftsführer; Firmenpatriarch Klaus Delbrouck bleibt an seiner früheren Firma beteiligt, hat aber nichts mehr zu sagen. Die bisherige grotesk auf fünf Personen aufgeblasene Geschäftsführung darf sich neue Jobs suchen. Nicht zuletzt der teure Überhang im Management hatte dem 30 Mio Euro Umsatz großen Bierkastenhersteller, der in guten Tagen mal 280 beschäftigte, nach Meinung von Branchenbeobachtern im Mai dieses Jahres den Todesstoß versetzt (INSIDE 578). Der Kastenhersteller hatte die Konkurrenz nicht nur regelmäßig mit Dumpingpreisen verblüfft, sondern auch durch ein legendäres Führungschaos - und das, obwohl sich auf seiner Kundenliste das Who is Who der Branche fand.

Scharfe Kritik des Betriebsrats müssen sich nun insbesondere die im Gläubigerausschuss vertretenen Banken anhören: Sie hätten angeblich eine Lösung, die mehr Stellen erhalten hätten, zum Scheitern gebracht. Die Arbeitsnehmervetreter hatten argumentiert, ein zweiter Investor, der bis zum Schluss noch im Rennen war, hätte mehr Arbeitsplätze gesichert. (11.09.2009, 09:33 Uhr)