Einen Monat nach der Genehmigung der Übernahme von SAB Miller durch die EU-Kommission bekommt AB Inbev nun Gegenwind aus Brüssel - wenn auch in anderer Sache: Die EU-Kommission lässt offiziell untersuchen, ob AB Inbev seine Markt beherrschende Stellung auf dem belgischen Biermarkt missbraucht hat, um den (Parallel-)Importeigener Biermarken aus dem benachbarten Ausland, insbesondere aus Frankreich und den Niederlanden, zu behindern. Offenbar soll auch untersucht werden, ob AB Inbev zu diesem Zweck Flaschen- und Dosengebinde geändert hat und für nicht-belgische Wiederverkäufer den Zugang zu Rabatten und wichtigen Produkten eingeschränkt hat.
Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sagte heute, man werde umstrittene Geschäftspraktiken des Biergiganten unter die Lupe nehmen. Vestager: „Preisgünstigere Einfuhren eigener Biersorten aus benachbarten Staaten zu blockieren ist nicht im Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher - und zudem wettbewerbswidrig.“
Noch im Mai hatte Margrethe Vestager mit Bezug auf die Übernahme von SAB Miller durch AB Inbev gesagt: „Mit dem heutigen Beschluss stellen wir sicher, dass der Wettbewerb auf diesen Märkten nicht geschwächt wird und die europäischen Verbraucher keine Nachteile erleiden."