Harter Schnitt in Peine: Die Einbecker-Tochter Braumanufaktur Härke schließt zum Jahresende - laut dem scheidenden Gf Martin Deutsch Folge mangelnder Wirtschaftlichkeit, die der Brauerei ihre rentable Geschäftsgrundlage entziehe. Marke und Biere sollen erhalten bleiben.
Laut Deutsch hätten rückläufige Absatzzahlen und massiv gestiegene Herstellungskosten den Schritt erzwungen. Im Vergleich zu 2019 sei die Biermenge der Härke-Biere um ein Viertel geschrumpft. Mittlerweile verorten INSIDER den Härke-Absatz bei unter 30.000 hl Bier - fast ausschließlich Pils, das in einer extrem preissensiblen Region immer mehr unter Druck geriet.
Anfang 2013 hatte die Einbecker AG (Gesamtabsatz 2022 467.900 hl, Gesamtumsatz 35,7 Mio Euro) Härke aus der Insolvenz gezogen, die Braumanufaktur Härke GmbH gegründet und über 2,5 Mio Euro in die Produktionsanlagen investiert. Kooperiert hatten beide Brauereien schon zwei Jahre zuvor; seitdem füllt Einbecker schon für Härke ab. 2019 war bei Härke mit Martin Härke auch der zweite Ex-Inhaber von Bord gegangen. der seit 2013 als Betriebsleiter und Braumeister in seinem damals noch knapp 40.000 hl großen Ex-Unternehmen fungierte. Er folgt damit seinem Bruder und ebenfalls Ex-Härke-Kommanditisten Matthias Härke.
Künftig soll Einbecker die Härke-Biere vertreiben, das Hoffest erhalten und das Härke-Sponsoring in der Region fortführen. Von der anstehenden Schließung in Peine sind sieben Beschäftigte betroffen, denen Arbeitsplätze in Einbeck angeboten werden sollen. Das Härke-Gelände, ein markanter Industriekomplex am Werderpark, wird zum ‚Härke-Quartier‘ mit Seniorenwohnheim, Kindertagesstätte und Apartments umgenutzt. Planungen hierfür laufen offenbar schon seit Jahren, allerdings lange Zeit mit einer integrierten Braustätte. Damit ist nun Schluss. Bis Ende Oktober will die Einbecker Brauhaus AG den Investor bekanntgeben.