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#920

Siegsdorfer Petrusquelle: Edeka bohrt Alpen an

Edeka bohrt Siegsdorfer an

Die Eigenmarken-Bestrebungen von Deutschlands größtem Lebensmittelhändler und seinem CEO Markus Mosa finden eine Fortsetzung am Rand der bayerischen Alpen.

Am Mittwoch fand eine Betriebsversammlung statt, die bestätigte, was sich in den letzten Wochen verdichtet hatte. Die zum Nachlass des 2021 gestorbenen August von Finck gehörende Staatl. Mineralbrunnen AG Bad Brückenau (die Mehrheit am Brunnen liegt inzwischen bei seiner in München lebenden Tochter Maria Theresia, 47, ) stößt den südbayerischen Zweigbetrieb Siegsdorfer Petrusquelle ab. Und auch der Käufer steht fest. Nicht etwa die benachbarten Adelholzener Alpenquellen. Stattdessen will der LEH-Multi Edeka die Versorgung mit Billigwasser und Billig-AfG absichern. Aus Technikerkreisen sickerte schon letzte Woche durch, dass zwei Einweg-PET-Anlagen für Siegsdorf bestellt sind.

Der auf einem Pachtgrundstück nahe der Autobahn angesiedelte Brunnen verfügt über gutes Wasser und reichlich Schüttung. Für das in der Rhön gelegene Brückenauer Stammhaus (insgesamt 70 Mio Liter groß) hielt sich der Wert der südbayerischen Dependance in Grenzen. Dank hohem Aufwand (Individualglas) und nennenswerter Gastro-Distribution (aus der Zeit, als Löwenbräu noch ebenfalls von Finck gehörte) ist die Hauptmarke Siegsdorfer Petrusquelle zwar stabil, aber bei 15 Mio Litern wenig ertragsstark. Die Gastro-Verkaufsleiterin Daniela Schwab-Stöckli hat sich unlängst schon zur Schloßbrauerei Stein abgesetzt.Dazu kamen diverse Lohnaktivitäten (u.a. das pfandfreie Behördenwasser Julimond), zuletzt wanderten die acht Mio Füllungen Fritz-Kola zu Winkels nach Ba-Wü.

Die Edeka hatte ihre Mineralwasserversorgung nach dem Crash mit Altmühltaler/Schäff eigentlich den expansionshungrigen Franzosen von Alma übertragen. Doch obwohl Rhönsprudel/Alma-Berater Egon Heckmann auch bei Brückenauer aktiv ist, wird der Deal in Südbayern nun offenbar direkt von der Edeka gedreht. Aus dem Spiel scheint damit der frühere Bärenmarke-Standort im 50 km von Siegsdorf entfernten Weiding, wo Alma mit der Besitzerfamilie Jostock bereits ein Joint-Venture gegründet hat, um ab 2024 Mineralwasser abzufüllen.

Artikel aus INSIDE 920