Die Monolithen des deutschen LEH haben allmählich ein Problem. Internationale Konzerne scheren sich immer weniger um die Macht von Rewe oder Edeka (in einem stagnierenden deutschen Markt) und lassen sich nicht mehr unter Druck setzen.
Aktuell zu beobachten bei PepsiCo. Die Edeka-Zentrale wollte eine satte Preiserhöhung nicht akzeptieren. Nun wurden die Edekaner informiert, dass es „aufgrund eines einseitigen Lieferstopps des Lieferanten zu anhaltenden Lieferengpässen“ komme. Das komplette Sortiment von Lay‘s Knabberartikeln bis zu Rockstar, 7Up und Pepsi ist betroffen. Die Zentrale empfiehlt, „auf unsere EDEKA-Eigenmarkenprodukte sowie das bereite Spektrum an sonstigen Markenprodukten zurückzugreifen.“
Mit den „sonstigen Marken“ meinen die Leute von Edeka-CEO Markus Mosa natürlich vor allem Marktführer Coca-Cola, mit dem man sich im Herbst nach langen Auslistungen und erbittertem Streit einigen konnte. Jedoch versucht Mosa nun verzweifelt, die Abhängigkeit zurückzuschrauben. Laut INSIDERN soll das Coca-Cola-Sortiment nach der Verhandlungsschlacht nur noch auf weniger als 100 Artikel (von ehedem 160) runtergefahren werden. Stattdessen zeigt sich die Edeka ungewohnt offen für Alternativen von Sinalco und Co.
Mosa mag‘s lieber devot: Von kleineren deutschen Herstellern droht weniger Widerspruch, die Machtverhältnisse sind eindeutig. Am sichersten freilich ist die Eigenmarke. Intern wurden Investitionen in eigene Produktionsbetriebe angekündigt. In Kürze wird die Edeka die Kontrolle über die Panem Backstube GmbH in Thüringen übernehmen. Am Aufback-Lieferanten hielt die Edeka bislang nur eine Minderheit.
Werblich wird die Eigenmarkenrange bereits unterstützt: Edeka feiert den „SparJanuar 2023“. Vom 02.01.23 bis 04.02.23 werden im Wochenwechsel Gut & Günstig-Artikel zu einem um 23% reduzierten Preis angeboten. Auf Konserven folgten die Bio-Artikel. In zwei Wochen sind laut INSIDERN Getränke an der Reihe.
Artikel aus INSIDE 918