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#895

Ullis Überraschungs-Coup: GES kooft Lehmann

Rapper im Getränke-Fieber

Raf Camora (li.) und Bonez MC Quelle: Instagram/bonez187erz

Der Boom mit den Rapper-Eistees erhält in der kalten Jahreszeit vorerst einen leichten Dämpfer. Trotzdem stricken sowohl Hersteller als auch Musiker bereits an neuen Getränken und Konzepten. 

Eistee lag im vergangenen Jahr voll im Trend. Beim Umsatz legte die Kategorie laut Nielsen um 17,3% auf über 735 Mio Euro zu. Der Absatz nahm in einem um 6,1% rückläufigen AfG-Markt um 5,1% auf über 951 Mio Liter (konvertiert) zu. Großen Anteil daran haben die Eistees der Rapper. Allen voran BraTee von Capital Bra und DirTea von Shirin David. Auch wenn bei den Überfliegern schon erste Erschöpfungserscheinungen festzustellen sind. Die Absätze geben trotz Harakiri-Maßnahmen wie aktuell bei Edeka (44 Cent/0,75l Elopak BraTee) nach. 4 Bro und einige weitere – wie der im September gelaunchte Haftea von Haftbefehl – laufen weiterhin gut. 

Doch warum nur diese eine Kategorie besetzen? Die Rapper Bonez MC (bürgerlich John Lorenz Moser) und Raf Camora (Raphael Ragucci), beide mit mehreren Nummer-1-Alben und -Singles ausgezeichnet, sowie mit 2,6 bzw. 1,8 Mio Followern reichweitenstark auf Instagram unterwegs, wollen mit einer eigenen Limo den Softdrink-Markt erobern. Wild Crocodile heißt die Marke, die sie gemeinsam über die Moser & Ragucci Merchandise GbR im Oktober 2021 angemeldet haben. Als Vertriebspartner dient die Berentzen-Tochter Pabst & Richarz. Abgefüllt wird Wild Crocodile bei Vivaris in Grünberg in 0,5l PET EW-Flaschen mit Krokodilhaut-Haptik. Insgesamt wird es mit Orange, Cola, Crazy Lime und Smooth Berry vier verschiedene Geschmacksrichtungen geben. Marktstart: 1. März. Und dann soll nicht gekleckert, sondern geklotzt werden. INSIDER berichten, dass intern für das laufende Jahr eine Zielvorgabe von 13,5 Mio verkauften Flaschen ausgerufen wurde. Bonez MC und Raf Camora sind keine Neulinge im Getränke-Biz. Bereits 2019 hatten die Rapper Karneval Vodka begleitet von einem eigenen Musikvideo („Karneval“, knapp 60 Mio Youtube-Aufrufe), erfolgreich auf den Markt gebracht. Nach eigener Aussage der Rapper wurden innerhalb der ersten vier Minuten 20.000 Flaschen (0,5l; UVP 18,95 Euro) verkauft. Auch aus Händlerkreisen hieß es damals, der Run zum Launch sei „verrückt“ gewesen. Zum Jahresbeginn wurde der Flasche nun ein neues Design spendiert. Ab März wird es den Vodka zusätzlich als Mixdrink (CranberryApple, Lime) in der Dose geben. 

Auf eine RTD-Drink-Variante von DirTea setzt auch Drinks & More. Seit Ende November ist Extra DirTea mit 5% Vol. Alc. in den zwei Sorten Sparkling Candy Shop und Sparkling Juicy Mango im LEH erhältlich. Auch der Eistee von Haftbefehl bekommt eine neue Geschmacksrichtung sowie Optik spendiert: Passend zum Sommer droppt CanLife die Sorte Haftea Peach OG. Dazu laufen bereits Listungsgespräche mit dem LEH. In die Kooperation mit Haftbefehl, der Ende 2021 bei den Hiphop.de Awards in den Kategorien „Bester Rap Solo-Act“ und „Bestes Album“ ausgezeichnet wurde, setzt CanLife-Gf Jason Ammon große Hoffnung. Im vergangenen Jahr konnte vor allem durch den gelungenen Marktstart von Haftea der Umsatz auf knapp eine Mio Euro verdoppelt werden. Für das laufende Jahr will CanLife mit Haftea mehr als drei Mio Dosen verkaufen. Um das Ziel zu erreichen, hat die Firma nicht nur auf Haftea gebrandete Kühlschränke gekauft, sondern wird dieses Jahr noch ein dreiköpfiges Vertriebsteam aufbauen. Zudem soll der Eistee, der von CanLife als Chill Out Drink bezeichnet wird, für Gastronomie und Handel noch dieses Jahr zusätzlich in die 0,33l Longneck-Pulle kommen. Unter anderem für letzteres strickt der DICA-Teilnehmer CanLife aktuell an einem Deal mit einem Industriepartner. 

In eine von Rappern bisher noch vollkommen unbesetzte Kategorie will Luciano (siehe Foto links) vordringen. Der Berliner Rapper hat Anfang des Jahres via Instagram (1,6 Mio Follower) angekündigt, einen eigenen Fruchtsaft auf den Markt bringen zu wollen. In den kompletten Prozess will er seine Fans einbinden und bittet seine Follower bereits um Namensvorschläge. Da lässt sich selbst TV-Moderator Kai Pflaume nicht lange bitten und wirft „Juciano“ in den Ring, wird aber noch von einem anderen User mit „Juicyano“ getoppt. Wie es aus Influencer-Kreisen heißt, hatte Luciano bereits bei den BraTee-Machern Unibev angeklopft, dort aber eine Absage kassiert.       

Artikel aus INSIDE 895

Luciano Quelle: Instagram/luciano_loco030