Für den ohnehin schon schwierigen Franken Brunnen-Standort Sinzig geriet die Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 zum schwärzesten Moment der Firmengeschichte. Die Flut, die das Ahrtal zerstörte, setzte die Abfüllhalle über zwei Meter hoch unter Waser und Schlamm; Leergut, Vollgut, ganze Wände wurden weggeschwemmt. Zwar wurde kein Mitarbeiter verletzt, doch viele verloren ihre Häuser, Wohnungen, Existenzen. Wie ein internationaler Konzern mit dem Malheur umgegangen wäre, möchte man lieber nicht wissen; in Sinzig aber erwies es sich als Glücksfall, dass die im vergangenen Jahr 636 Mio Liter große Brunnen-Gruppe von kreuzbraven Gesellschafterfamilien geführt wird. Direkt nach dem Unglück rückte CEO Michael Bartholl in Sinzig an und verkündete, man werde das Werk wieder aufbauen. Der mittelständische Fachhandel vor Ort zeigte sich solidarisch, der Brohler Mineralbrunnen füllt interim für Sinzig ab. Nun gibt es Signale, dass Sinziger zu Jahresende wieder die Produktion aufnimmt– möglicherweise mit einem Kooperationsmodell aus dem Handel á la Theresienquelle-Heurich in Bad Kissingen (INSIDE 886). Ob Perle oder dann N2: Für ein neues Sinziger Classic räumen wir ergriffen den ganzen Kühlschrank frei.
Artikel aus INSIDE 890