Coca-Cola Deutschland spürt es einfach: Endlich wollen die Menschen wieder raus, endlich wieder zum Lieblingsgastronomen ums Eck. Und dann endlich wieder: eine schöne kalte Coke aus der Glasflasche, die Kultmarke des Hochgefühls. Prima. Magisch. Und so schreibt es Coca-Cola denn derzeit auch auf viele großflächige Werbeplakate: "Das Original. Original serviert. Genieße den magischen Moment, wenn dein Lieblingsgastronom Coke in der Glasflasche serviert."
Einen Schönheitsfehler haben die viele schönen bunten Plakate aber doch: Wie die CCEP Deutschland GmbH unlängst in einem Schreiben an Kunden mitteilte, klappt es mit den kleinen Bottles lange nicht wie gewünscht:
Ein Sonderfall ist die Verfügbarkeit kleiner Glasflaschen – insbesondere von 0,2 und 0,33 Liter. Das Werk einer unserer Glaslieferanten in der Ukraine ist aufgrund des Krieges zerstört worden. Zusammen mit einer reduzierten Gesamtkapazität bei den Herstellern für Neu-Glas und einer geringeren Rücklaufquote von Leergut als erwartet haben wir hier Engpässe, die wir leider nicht kurzfristig lösen können. Einen Ausbau des Glas-Pools können wir erst im 4. Quartal mit der Aufschaltung neuer Lieferanten durchführen. Daher haben wir uns dazu entschieden, geplante Produkt-Neueinführungen wie beispielsweise den 6x0,33 Liter-Träger zu verschieben.... Wir werden alles tun, um Ihre Bestellungen unserer Produkte in Glasflaschen bestmöglich zu bedienen. Dennoch wird es hier über den gesamten Sommer Situationen geben, in denen wir nicht vollumfänglich liefern können.
INSIDER halten die Geschichte mit dem Glaswerk in der Ukraine aber nur für einen Teil der Wahrheit. INSIDE hatte erst im Mai über die teils massiven Engpässe beim 0,2-Liter-Gastrogebinde berichtet (Ausgabe 902). Die Schwierigkeiten, analysierte ein norddeutscher Verleger, fußten auch auf Logistikproblemen, Ware könne von den Abfüllstandorten nicht zu den Ausliefer- bzw. Abholpunkten gefahren werden. Anlass zu dauerhaften Diskussionen liefert seit längerem auch der Umstand, dass manche GFGHs oder auch mal C&C-Märkte Ware bekommen, andere nicht. Gastronomen reagieren mit Unverständnis, wenn ihr Lieferant kein Coke liefern kann, der Wettbewerber aber schon. Wie INSIDER wissen, hat die CCEP bei strategischen Kunden sogar selbst mitgeholfen, sogenannte Pufferlager einzurichten, um etwaige Nachschub-Schwierigkeiten überbrücken zu können.