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Die Causa Reichle: VDM am Tack-Stock

Beim Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) herrscht seit der Konklave vor drei Wochen Irritation an der Basis. Dabei haben die Mitglieder eher kein Problem mit dem neuen Gf Jürgen Reichle, sondern mit der Art, wie er bestimmt wurde.

Der Ex-PepsiCo Deutschland-Chef Jürgen Reichle gilt als bestens vertraut mit seinem wichtigsten Ex-PepsiCo-Konzessionär Dr. Karl Tack – man kennt sich, man duzt sich. Der Kontakt hielt offenbar auch während der letzten fünf Jahre, die Reichle in den Vorstandsetagen branchenfremder Unternehmen verbrachte (ProSieben, Windstar, Murnauer Markenvertrieb) und sich eigentlich aus der Getränkebranche verabschiedet hatte. Ob es ein laut INSIDERN gut dotierter Vertrag an der Spitze des VDM war, alte Wasserliebe oder/und pure Abenteuerlust, die Reichle wieder zurückkehren ließen – wer weiß. Auf jeden Fall war es auch Dr. Tack.

Der Präsident des Verbands (welcher sich als Anwalt der politischen und wirtschaftlichen Interessen der rund 200 Mineralbrunnen-Betriebe versteht, die im Corona-Jahr 2020 bei 10,4 Mrd Litern 4,5% Absatz verloren) war erst im Dezember 2020 auf einer Online-Mitgliederversammlung für weitere drei Jahre als Vorstandsvorsitzender bestätigt worden. Sein bis dato aktueller Stellvertreter, Ensinger-Chef Thomas Fritz, schied aus, blieb aber Vorsitzender des Ausschusses für Heilwasser). Für Fritz rückte Hassia-Boss Dirk Hinkel auf, der als der strategische Kopf des VDM-Vorstandes gilt. Auch Gerolsteiner-Chef Roel AnnegaChristian Schindel (Rhönsprudel) und Ulli Lössl (Bad Dürrheimer) stiegen in den neuen Vorstand auf. Stefan Hoechter (Adelholzener), Henning Rodekohr (Vilsa), Dr. Judith Schilling (Brohler) und die Labertaler Brunnen-Frau Lilo Sillner blieben. 

Damit korrigierte ein anderes Konklave als seinerzeit die Bestellung von Udo Kremer, der zum 1. Januar 2017 dem von Vorstandschef Wolfgang Stubbe geschassten Stefan Seip nachfolgte (INSIDE 748). Offenbar waren diesmal aber nicht alle Vorstände am Entscheid beteiligt, der erweiterte Vorstand, die Brunnengebietsvorsitzenden und die Mitglieder sowieso nicht. Dort, an der Basis, ist das Grummeln derzeit auch am lautesten. 

Dabei wird Reichle von den gewöhnlichen VDM-Gefolgsleuten durchaus der Rote Teppich ausgelegt. Er gilt als durchsetzungsstark und als Mann, der die Reihen schließen kann – was für die anstehenden schwierigen politischen Verhandlungen und das nötige Lobbying von großem Vorteil wäre. Von August an muss er nur noch beweisen, dass er aus dem Schatten seines Duzfreundes heraustreten und sich von ihm emanzipieren kann.    

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