In einer Telefonkonferenz haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Länderchefs beschlossen, einen zweiten großen Öffnungsschritt zu vollziehen. Dies sei möglich, da stand heute keine neue Infektionsdynamik erkennbar sei. In ihrem Statement am Mittwochnachmittag sagte Merkel, die aktuellen Zahlen des Robert Koch Institutes seien „sehr erfreulich“. Das Ziel, die Ausbreitung des Virus‘ einzudämmen, sei erfolgreich gewesen.
Die Abstandsregeln sowie die Pflicht für Mund- und Nasenschutz in Geschäften und im ÖPNV bleiben bestehen. Die Kontaktbeschränkungen werden etwas aufgeweicht. Diese bleiben zwar bis 5. Juni bestehen, aber nun dürfen sich die Personen von zwei Haushalten treffen. Geschäfte dürfen nun ohne Begrenzung der Fläche unter Einhaltung des Hygiene-Konzepts öffnen. Die Fußball-Bundesliga darf in der zweiten Maihälfte mit Geisterspielen starten.
Für das Gastgewerbe hatten bereits u.a. Markus Söder und Stephan Weil für ihre Bundesländer Bayern und Niedersachsen am Anfang der Woche einen Fahrplan vorgestellt (INSIDE berichtete). Auf Bundesebene wurde nun beschlossen, dass die schrittweise Öffnung für Gastronomiebetriebe und Hotels unter Auflagen ab sofort in eigener Verantwortung vor dem Hintergrund des jeweiligen Infektionsgeschehens und landespezifischer Besonderheiten in den Fachministerkonferenzen der einzelnen Länder geregelt wird. Merkel selbst nannte die Gastronomie und Hotellerie als den kritischsten Bereich.
Sollte die Zahl der Neuinfizierten regional wieder ansteigen (mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten 7 Tage), muss vor Ort sofort mit Beschränkungen (Merkel: "Notfallmechanismus") reagiert werden. Dann drohen regionale Lockdowns.