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Dehoga verschärft den Ton

Anfang November musste die Gastronomie erneut dicht machen. "Schnell und unbürokratisch" sollte die November- bzw. Dezemberhilfe ausgezahlt werden. Viele Betriebe haben laut  Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) aber immer noch keine Gelder erhalten. 

Einer Verbandsumfrage zufolge bangen 75,5% der Gastronomen und Hoteliers um ihre Existenz. Knapp 25% der Unternehmer zögen konkret eine Betriebsaufgabe in Erwägung. Es fehle "eine Öffnungsperspektive", so Dehoga-Präsident Guido Zöllick, der die Politik dazu drängt, "jetzt Klarheit und längst überfällige Korrekturen bei den Hilfsprogrammen vorzunehmen". Das aktuelle Hilfschaos und die kaum noch zu überbietende Komplexität müssten beseitigt werden. 

Konkret werden dazu fünf Punkte formuliert: 

  1. Wir erwarten schnellstmöglich die angekündigte Anpassung der EU-Beihilferahmen wie von uns bereits wiederholt angemahnt. Damit könnte ein wesentlicher Beitrag zur Reduktion der Komplexität und Unverständlichkeit der Programme geleistet werden.
     
  2. Kürzungen der zugesagten Hilfen durch nachträgliche Änderungen der Fördervoraussetzungen sind völlig inakzeptabel. Dies betrifft die Überbrückungshilfen wie offensichtlich auch die November -und Dezemberhilfen.
     
  3. KfW-Kredite mit mehr als sechs Jahren Laufzeit dürfen nicht zum Nennbetrag angerechnet werden.
     
  4. Das 80:20-Erfordernis für Mischbetriebe und verbundene Unternehmen ist sachwidrig. Es kann nicht sein, dass Brauereigaststätten, Winzer mit Hotel und Gastronomie oder ein Restaurant, das Schulcatering betreibt, durch die-se Regelung komplett durchs Raster fallen.
     
  5.  Es muss endlich Klarheit darüber bestehen, wann nach welchen Kriterien große Unternehmen Anträge stellen können. Die größten Arbeitgeber der Branche dürfen nicht im Stich gelassen werden. Wir erwarten, dass die notwendige Genehmigung für dieses Antragsverfahren schnellstmöglich in Brüssel durchgesetzt wird.

Die Betriebe hätten sich darauf verlassen, so Zöllick, dass die versprochenen umsatzorientierten Hilfen nach Abzug des Kurzarbeitergeldes in voller Höhe fließen. "Stattdessen erleben sie jetzt, dass Hilfe nur sehr schleppend gezahlt wird und aufgrund von Anrechnungen an anderer Stelle nicht im vollen Umfang ankommt." Dies führe zu Verzweiflung und maximalem Frust bei den notleidenden Betrieben. Das Vertrauen in die Politik und ihre Corona-Strategie würde damit zerstört. 

Der Umfrage zufolge, an der 12.000 Betriebe im Zeitraum vom 4. bis 10. Januar 2021 teilnahmen, hätten bisher erst 68,1% der Unternehmer Abschlagszahlungen von den Novemberhilfen erhalten. Durschnittlich seien das knapp 11.000 Euro gewesen. Die Umsatzrinbußen der Betriebe beliefen sich von März bis Dezember auf 47%. 

 

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