Anfang November musste die Gastronomie erneut dicht machen. "Schnell und unbürokratisch" sollte die November- bzw. Dezemberhilfe ausgezahlt werden. Viele Betriebe haben laut Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) aber immer noch keine Gelder erhalten.
Einer Verbandsumfrage zufolge bangen 75,5% der Gastronomen und Hoteliers um ihre Existenz. Knapp 25% der Unternehmer zögen konkret eine Betriebsaufgabe in Erwägung. Es fehle "eine Öffnungsperspektive", so Dehoga-Präsident Guido Zöllick, der die Politik dazu drängt, "jetzt Klarheit und längst überfällige Korrekturen bei den Hilfsprogrammen vorzunehmen". Das aktuelle Hilfschaos und die kaum noch zu überbietende Komplexität müssten beseitigt werden.
Konkret werden dazu fünf Punkte formuliert:
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Die Betriebe hätten sich darauf verlassen, so Zöllick, dass die versprochenen umsatzorientierten Hilfen nach Abzug des Kurzarbeitergeldes in voller Höhe fließen. "Stattdessen erleben sie jetzt, dass Hilfe nur sehr schleppend gezahlt wird und aufgrund von Anrechnungen an anderer Stelle nicht im vollen Umfang ankommt." Dies führe zu Verzweiflung und maximalem Frust bei den notleidenden Betrieben. Das Vertrauen in die Politik und ihre Corona-Strategie würde damit zerstört.
Der Umfrage zufolge, an der 12.000 Betriebe im Zeitraum vom 4. bis 10. Januar 2021 teilnahmen, hätten bisher erst 68,1% der Unternehmer Abschlagszahlungen von den Novemberhilfen erhalten. Durschnittlich seien das knapp 11.000 Euro gewesen. Die Umsatzrinbußen der Betriebe beliefen sich von März bis Dezember auf 47%.