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Darguner (Irr)Weg

Bei der Darguner Brauerei ist laut einer Pressemitteilung der Geschäftsführung der Gehaltsstreit beendet. Demnach habe die Belegschaft der größten Brauerei Mecklenburg-Vorpommerns "mit großer Mehrheit" einem neuen Personalkonzept zugestimmt. Der Betriebsrat, so heißt es, unterstütze das neue Konzept "Darguner Weg" und habe auch die Abstimmung organisiert. Ein neu eingestellter Vertriebsdirektor soll zudem für neue Impulse sorgen.

Im Detail sieht das neue Konzept ab 1. Mai 2021 höhere Stundenlöhne vor. INSIDERN zufolge soll es sich um insgesamt 3% handeln. Darüberhinaus sollen leistungsbezogene Boni eingeführt werden. Die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG), die zuletzt im Oktober Warnstreiks gegen die nach eigener Ansicht teils sittenwidrigen Löhne der 300 Mitarbeiter organisiert hatte, sieht das allerdings komplett anders.

"Es gibt keine rechtssichere und zufriedenstellende Einigung." Das "neue Konzept", das gar kein neues sei, führe vielmehr "zu noch mehr Ungerechtigkeiten und Lohnabständen". Bei der vermeintlichen Einigung handle es sich um ein "Diktat" der Geschäftsführung, stellt die NGG klar. Auch habe der Betriebsrat, anders als von der Brauerei behauptet, die Abstimmung nicht organisiert. Zudem sei die Lohnerhöhung aufgrund des niedrigen Ausgangsniveaus viel zu gering.

Von der idealen Lösung für das Familienunternehmen spricht dagegen die Geschäftsführung des 1,5 Mio hl Bier großen Harddiscounter-Lieferanten (Export und Billig-Eigenmarken Mecklenburger und Darguner). Es werde nicht daran gedacht, "im Rahmen einer Vereinbarung mit der NGG zusammenzuarbeiten", so Søren Malling, Vorstandvorsitzender der dänischen Harboes Bryggeri A/S (Skælskør), zu der die Darguner Brauerei seit 1992 gehört.

Aus Gewerkschaftskreisen heißt es, dass Mitarbeiter der Brauerei "massiv eingeschüchtert und bedroht" worden seien. Angeblich habe der Arbeitgeber zu überlegen gegeben, "ob man in die Gewerkschaft eintritt oder lieber seinen Job behalten will". Die NGG will sich nun von ihren Mitgliedern erneut die Zustimmung für das Mandat einholen, um weiter für einen Tarifvertrag zu kämpfen.

Die Darguner Brauerei gehört anders als die Kollegen in Lübz (Carlsberg) und Rostock (Radeberger) nicht dem Manteltarifvertrag an. Laut NGG zahlt das Unternehmen monatlich zwischen 1.000 Euro und 1.700 Euro weniger als andere vergleichbare Brauereien in Mecklenburg-Vorpommern.

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