Vittels Liebesgruß an den Konzernmohikaner. Frei von Skepsis, ob sich mit der Abfüllung von Wasser nachhaltig Geld verdienen lässt, ist auch der seit September regierende Danone-CEO Antoine de Saint-Affrique nicht. Nachhaltigkeit ist das Schlüsselwort, um die maue Kursperformance des Konzerns wieder zu verbessern. Anders als bei Coca-Cola oder Nestlé aber steht die Wassersparte bei Danone noch nicht auf dem strategischen Abstellgleis. Das liegt an der guten Performance in vielen Ländern, u.a. Deutschland. Der Frankfurter Dependance ist es auch 2021 gelungen, den Markt abzuhängen.
Dabei war Danone auch in Deutschland viel mit sich selbst beschäftigt, durch die Integration von Danone Waters in Danone Deutschland (INSIDE 883: „Volvic wird ein Fruchtzwerg“), den Waters-Chefin Corinna Ortner, 60, nicht mehr mitgehen wollte. Jetzt wird das Wassergeschäft zusammen mit den nach Umsatz etwa gleich großen Sparten Dairy (Actimel, Activia, Alpro, Dany, Fruchtzwerge) und Nutrition (Milupa), sowie der noch kleineren Sparte Dairy-Ersatz (Alpro) gesteuert. Waters-Vertriebschef Marc Widmer übernimmt den Gesamtvertrieb, muss aber auf einen Geschäftsführer-Titel verzichten. Immerhin: die neue Danone Deutschland-Anführerin Christine Siemssen war zwischen 2007 und 2009 als Deutschland-Chefin von Waters aktiv.
Volvic funktioniert in Deutschland weiterhin. Auch weil sich der französische Erzrivale Vittel zum Rückzug entschloss, erst Kiste und Mehrweg aufgab, dann den Hauptkunden Lidl, Volvics Kisten bei Fachmärkten und Vollsortiment blieben stabil. Aus dem Discount, wo das Vogesen-Wasser bei allen Playern vertreten ist, kam dickes Wachstum. Ein Rückruf bei Netto (wegen eigenartigem Geruch) kostet erst 2022 Menge. Dafür dürfte der Vittel-Rückzug auch für dieses Jahr noch Wachstum bereithalten.
Noch kaum Mengenimpulse kamen vom neuen Projekt Volvic Naturwald-Quelle, mit dem sich Danone aus der PET- und Regionalitätsdebatte herausstehlen will. Die in GDB N2-Glas und bei Hochwald-Sprudel abgefüllte Marke ist erst bei einigen Fachmärkten gelistet. Das kleine Schwesterchen Evian, mit 30 Mio Litern im Vergleich zu Volvic unbedeutend, verlor weitere 6,5% und fällt weiter aus dem Fokus.
Artikel aus INSIDE 894
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Und hier geht’s zur Einzel-Analyse der restlichen Mineralbrunnen:
#1 MEG
#2 Hansa-Heemann
#3 Schäff/Altmühltaler
#4 Hassia-Gruppe
#5 Gerolsteiner
#6 Danone Waters
#7 Hövelmann-Gruppe
#8 Franken Brunnen
#9 Vilsa
#10 Rhönsprudel
#11 Adelholzener
#12 Hochwald-Sprudel
#13 Winkels
#14 Nestlé Waters
#15 Refresco
(#16 Förstina)