In diesem Sommer öffnet sich für achtzehn Monate ein Zeitfenster, in dem der weltweite Großbottler Coca-Cola Enterprises die deutsche Abfüll- und Vertriebsgesellschaft Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG (CCE AG) übernehmen darf (INSIDE 597). Die 33 Mio hl große CCE AG wäre für Coca-Cola Enterprises ein Quantensprung. Doch Stephen Powers von Sanford Bernstein warnt vor einer Übernahme: "Zu hohes Risiko".
Die Begründung des Wall Street-Analysten fällt schonungslos aus: "Deutschland ist seit 1998 der am schwächsten wachsende Getränkemarkt Europas und das einzige Land mit einer negativen Preisentwicklung. Der Eigenmarkenanteil liegt bei 37% während Coca-Cola nur 10% des Marktes hält." Die Handelslandschaft sei weitestgehend konsolidiert, Discounter und Großflächen hielten erhebliche Anteile.
Powers weiter: "Diese starren Strukturen haben die Profitabiltät der CCE AG derart unter Druck gesetzt, dass wir nicht erkennen können, dass Coca-Cola Enterprises dies zu ändern vermag."
Außerdem leide Deutschland unter einer armseligen und sich weiter verschlechternden demographischen Situation: In den nächsten 15 Jahren werde die Bevölkerungzahl um jährlich 0,1% abnehmen.