Schon 2014 hatte die jahrzehntelange Aufwärtsbewegung ein Ende gefunden. 1% Minus lautete die Diagnose. Eine Einmalerscheinung, hofften Chinas Brauer damals noch. Doch es gibt offenbar tatsächlich ein Problem. 2015 ist die chinesische Bierproduktion erneut zurückgegangen, und zwar noch drastischer: um 5%. In absoluten Zahlen sind 25 Millionen Hektoliter verloren gegangen.
Ein kühler Sommer wird als Erklärung genannt, oder das verlangsamte Wirtschaftswachstum, die Analysten von Mintel sprechen aber auch von einer "Sättigung". Der chinesische Markt werde bei einem Pro-Kopf-Absatz von 34 Litern allmählich "erwachsen".
Genau zu diesem Zeitpunkt muss das chinesische Staatsunternehmen CR Resources prüfen, ob sie ihre 51-%-Beteiligung am chinesischen Marktführer CR Snow aufstocken will. Noch hält SABMiller 49% an dem Unternehmen, das u.a. die weltgrößte Biermarke Snow (üer 100 mio hl) produziert. Mit dem Verkauf von SABMiller an ABInbev werden die Karten bei dem Joint-Venture neu gemischt.
Wachstumsbringer in China ist weiterhin das Importsegment. Immer mehr ausländisches Bier wird getrunken, wovon vor allem deutsche Brauereien profitieren konnten. 2015 wurden ca. 2,2 Mio hl deutsches Bier nach China exportiert, ein Drittel mehr als 2014.