Diageo (Johnnie Walker, Smirnoff, Baileys, Guinness) hat gegen die Erwartungen der Börse im dritten Geschäftsquartal (Januar bis März) bei dem um Währungseffekte und Zukäufe bereinigten Umsatz um 1,3 Prozent verloren. Dem Konzern machten dabei die offenbar schwächeren Geschäfte in Asien und anderen Schwellenländern sowie Währungseffekte zu schaffen - eine Tendenz, die auch andere international agierende Hersteller zu spüren bekommen. In China führen dramatische Anti-Korruptionsgesetze derzeit zu einem massiven Rückgang im Markt für exklusive Produkte, also auch bei Spirituosen.
Das bekommt derzeit auch Remy Cointreau zu spüren; der Konzern macht laut Medienberichten 80 Prozent seines operativen Gewinns mit Cognac - die Hälfte davon allein in China. Der Konzern rechnet für das Gesamtjahr mit einem Gewinneinbruch von bis zu 40 %. Das abgelaufene vierte Geschäftsquartal verzeichnete einen Rückgang beim Umsatz von 16,1 Prozent auf 186 Millionen Euro. Zuvor hatte schon Pernod Ricard die restriktiven chinesischen Gesetz kritisiert, was in China wahrscheinlich eher kein Erdbeben auslöst.
Für Diageo, das ungachtet der kritischen Lage in Asien erst Anfang dieser Woche mehrheitlich beim indischen Whiskey-Hersteller United Spirits ans Ruder trat (für umgerechnet 1,4 Milliarden Euro), hat sich die Lage in Westeuropa hingegen wieder verbessert.