Der dänische Carlsberg-Konzern hat im ersten Halbjahr 2023 mehr Bier (+0,6 %) verkauft als im gleichen Vorjahreszeitraum, allerdings vor allem in Asien. Und Wachstum gab es auch nur im ersten Quartal. Q2/23 schloss mit einem Minus von 0,8 % ab. Insgesamt verkaufte der Konzern im ersten Halbjahr 64,8 Mio hl Getränke, ein leichtes organisches Wachstum um 0,8 % (Q2: - 0,2 %). Der organische Umsatz schoss zur gleichen Zeit um 11,2 % in die Höhe, wurde allerdings wegen Währungsverwerfungen am Ende nur mit 6,6 % Wachstum angegeben und landete bei 37,8 Mrd DK (rund 5 Mrd Euro).
In der Region Westeuropa gab der Bierabsatz im ersten Halbjahr nach heute veröffentlichten Zahlen um 3,9 % auf 14,3 Mio hl nach; viel mehr Spaß machte dem Konzern der Absatz in Asien mit einem Plus von 5,3 % auf 24,7 Mio hl.
Deutschland wird in dem gesamten Geschäftsbericht nur ein einziges Mal erwähnt - im Zusammenhang mit diversen Rückstellungen. Im Premium-Portfolio blühen hier offenbar keine Phantasien mehr. International legten Tuborg um 3%, Carlsberg um 1%, 1664 Blanc um 5% und Brooklyn um 52% zu.
Die Aufgabe der Aktivitäten in Russland belasten das Ergebnis im ersten Halbjahr um umgerechnet rund 54 Mio Euro. Der Gewinn betrug trotzdem noch rund knapp 560 Mio Euro. Wie berichtet (NSIDE 931) wurde Carlsberg wie viele andere Konzerne auch Opfer einer brachialen Umverteilung des Reichtums an regierungsnahe Eliten. Carlsberg wollte nach dem Einmarsch der Russen in der Ukraine 2022 seine Tochter Baltika verkaufen. Jetzt übernahm stattdessen der russische Staat und schlug die Brauerei dem neuen Direktor Taimuraz Bolloev zu, einem engen Verbündeten und langjährigen Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin.