Die Position des Vertriebsleiters findet beim Bremer Spirituosen Contor (BSC) keine Kontinuität. Der Anfang 2020 gekommene Torben Heitmann verlässt die GES-Tochter schon wieder. Er wird demnächst erneut auf Seiten der Industrie aufschlagen. Seine Lücke will die Mutter in aller Ruhe schließen.
Nach knapp 14 Jahren beim weltgrößten Spirituosenkonzern Diageo war Torben Heitmann im Januar 2020 von der Industrie- auf die Handelsseite gewechselt. Mit ihm als Vertriebsleiter sollte der Erfolgskurs aus dem Jahr 2019 fortgesetzt werden. Corona bremste das Bremer Spirituosen Contor (BSC) zunächst aus. Der Umsatz brach um gut 9% auf 150 Mio Euro ein. Im vergangenen Jahr gelang die Wende. Die Umsätze kletterten auf 166 Mio Euro und damit sogar knapp über den 2019er Umsatz. Und auch in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres entwickelte sich das Geschäft prächtig. Die Umsätze liegen mit 64 Mio Euro nicht nur 45% über dem Vergleichszeitraum 2021, sondern übertreffen auch die ersten vier Monate des Nichtpandemie-Jahres 2019 um 14 Mio Euro (+28%).
Nun muss dieser Kurs bis auf Weiteres ohne Vertriebsleiter gehalten werden. Heitmann hat BSC verlassen, um sich ab Juni Jägermeister anzuschließen. In Wolfenbüttel wird er Head of Ontrade. Dieser Abgang schmerzt BSC. Doch bei der GES wird demonstrativ Ruhe beschworen. Auch nach dem einjährigen Gastspiel von Edgar Baron hatten sich die Nürnberger Zeit gelassen, ehe rund ein Jahr später Heitmann als Nachfolger vorgestellt wurde.
An anderen Stellschrauben hat BSC indes bereits gedreht: Für den zu Perola gewechselten Verkaufsleiter Andreas Eulitz ist ein interner Nachfolger auserkoren worden. Und mit Andreas Stodthoff ist der langjährige Leiter Handel International zum Head of Purchase befördert worden, um in enger Absprache mit der GES das strategische Lieferantengeschäft auszubauen.
Unberührt von allen Umstrukturierungen bleibt der Neuerwerb Getränke Lehmann. Das Unternehmen sei personell und operativ sehr gut aufgestellt, heißt es aus der GES-Zentrale, sodass an der Eigenständigkeit von Geschäftsführer Samir Rezgui nicht gerüttelt werde.
Artikel aus INSIDE 901