Die Radeberger Gruppe erhöht die Rampenpreise. Heute Vormittag gingen die Mails an die Kundschaft: Zum 1. Februar 2024 verteuern sich alle Produkte durchschnittlich um rund 4%.
Bei Fassbier liegt die Erhöhung im Mittel bei 5 Euro/hl, für Flaschenbier werden zwischen 3 und 6,70 Euro mehr fällig. Die nationalen Marken Jever und Radeberger klettern um 34 Cent/Kiste, was im Regal wohl 50 Cent bedeuten sollen. Andere Marken wie z.B. Ur-Krostitzer, Freiberger und Sternburg steigen um 67 Cent, was in den Ladenpreisen dann 1 Euro bedeuten soll (und Ur-Krostitzer und Freiberger auch in den Aktionspreisen über 10 Euro hieven müsste). Dosen bleiben außen vor.
Der Biermarktführer hat sich damit als erster klar positioniert. Und geht mit einer schweren Bürde in die anstehenden Jahresgespräche. Rewe, Edeka und Kaufland hatten von ihren Lieferanten in den letzten Monaten sogar Preissenkungen gefordert, weil die gestiegenen Kosten zurückgegangen seien. Dem setzen Radeberger-Boss Guido Mockel und sein Vertriebschef Michael Keller nun die Erhöhung entgegen. Sie bringen klare Argumente mit: Die Steigerungen für Lohn und Logistik (Maut) sind signifikant. Vor allem aber: Die letzte Bierpreiserhöhung wurde im Herbst 2021 angekündigt, noch vor den Preis-Peaks in Folge des Ukraine-Kriegs. Dass die zwischenzeitlich explodierten Preise für Energie nun wieder abgeflaut sind, spielte keine Rolle für die Kalkulation.
Ob sich andere Wettbewerber den eigentlich nachvollziehbaren Schritt zutrauen, werden trotzdem erst die kommenden Wochen zeigen.